Versicherer

Allianz festigt ihre Position in Italien mit Zukauf

Die Allianz setzt ihre Serie kleinerer Akquisitionen fort und baut das Geschäft in Italien aus.

Allianz festigt ihre Position in Italien mit Zukauf

mic München

Die Allianz setzt ihre Serie kleinerer Akquisitionen fort und baut das Geschäft in Italien aus. Die Münchner übernehmen die Sachversicherungssparte des Wettbewerbers Aviva. Der Kaufpreis für Aviva Italia betrage 330 Mill. Euro, teilten die Partner mit. Damit akquiriere die Allianz Jahresbeiträge von 400 Mill. Euro, die zur Hälfte aus der Autoversicherung gespeist werden. Der Marktanteil steige um rund einen Prozentpunkt, so die Allianz. Damit festige man die Position als drittgrößter Sachversicherer in dem Land.

Die britische Aviva, die sich auf ihren Heimatmarkt sowie Irland und Kanada konzentrieren will, trennt sich darüber hinaus von ihrer italienischen Lebensversicherungssparte. Die französische CNP Assurances, die zu La Banque Postale gehört, übernimmt für 543 Mill. Euro 51% der Anteile. Ihr Engagement in Frankreich hat Aviva bereits abgestoßen, der Verkauf der polnischen Landesgesellschaft soll folgen.

Die Allianz verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang – bereinigt um Konsolidierungseffekte – im italienischen Sachversicherungsgeschäft von 5% auf 3,8 Mrd. Euro. Das Management begründete dies unter anderem mit sinkenden Preisen in der Autoversicherung. Es gebe ein bisschen Druck vom Wettbewerb, sagte Finanzvorstand Guilio Terzariol bei Vorlage der Jahresergebnisse Ende Februar.

Zwar ging auch der operative Gewinn um 6% auf 761 Mill. Euro zurück, doch wurde dies getrieben vor allem durch ein sinkendes Abwicklungsergebnis und einen niedrigeren Gewinn aus Kapitalanlagen. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote blieb mit 83,7% fast stabil. Keiner anderen großen europäischen Landesgesellschaft gelingt es, einen nur ansatzweise so niedrigen Wert abzuliefern. Deutschland, Frankreich und Großbritannien landeten im vergangenen Jahr jeweils über 91%. Die niedrige Combined Ratio in Italien wird allerdings getrieben von der mit 56% extrem niedrigen Schadenquote. Die Kostenquote dagegen ist mit knapp 28% im Quervergleich keineswegs Benchmark.

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