Assetmanagement

Amundi reüssiert trotz Mittelabflüssen in China

Mittelabflüsse in China haben dem Quartalsergebnis des französischen Assetmanagers Amundi nicht viel anhaben können. Der Gewinn lag weit über Vorjahresniveau – und Analystenerwartungen.

Amundi reüssiert trotz Mittelabflüssen in China

wü Paris

Europas größter Vermögensverwalter Amundi hat trotz außerordentlicher Mittelabflüsse bei einem Joint Venture in China seine Ergebnisse im dritten Quartal deutlich steigern können. Zu verdanken hat Amundi das auch erfolgsabhängigen Gebühren. Das bereinigte Nettoergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 41,5% auf 333 Mill. Euro und übertraf damit die Erwartungen. So hatten Analysten laut Factset im Schnitt mit einem bereinigten Nettoergebnis von 285 Mill. Euro gerechnet.

Die Nettoerträge legten um 25,7% auf 791 Mill. Euro zu. Dabei profitierte der französische Assetmanager, der die Übernahme von Lyxor bis Ende Dezember abschließen will, von günstigen Marktbedingungen und dynamischen Aktivitäten. Die Provisionsüberschüsse fielen um 17,6% höher aus.

Die erfolgsabhängigen Gebühren wiederum beliefen sich auf 90 Mill. Euro, während sie sonst im Zeitraum 2017 bis 2020 im Schnitt 42 Mill. Euro pro Quartal betragen haben. Amundi gehe jedoch nicht davon aus, dass dieses hohe Niveau der erfolgsabhängigen Provisionsüberschüsse wieder erreicht werden könne, erklärte Finanzchef Nicolas Calcoen. Im Schnitt betrügen sie 160 Mill. Euro pro Jahr. Deshalb sei es vernünftig, davon auszugehen, dass sie im nächsten Jahr wieder zu diesem Niveau zurückkehren würden. Mit den neuen Finanzmarktregeln dürften sie sich jedoch innerhalb der nächsten fünf Jahre verringern, meint Calcoen.

Das von der Crédit-Agricole-Tochter verwaltete Vermögen stieg um 8,9% auf 1811 Mrd. Euro. Sie konnte 200 Mill. Euro an Geldern von Kunden einsammeln, obwohl Amundi Mittelabflüsse bei Treasury-Produkten und Joint Ventures hinnehmen musste. So flossen bei den Treasury-Produkten 2,2 Mrd. Euro ab und 12,7 Mrd. Euro bei Gemeinschaftsunternehmen. Grund für Letzteres war vor allem die Entscheidung der staatlichen chinesischen Bank ABC, ein Mandat von 11,6 Mrd. Euro, das zuvor von dem Joint Venture mit Amundi betreut wurde, wieder zu sich zurückzuholen. Außerdem haben Kunden aus Regulierungsgründen 4,1 Mrd. Euro bei wenig gebundenen Produkten abgezogen. Laut Finanzchef Calcoen bleiben noch 16 Mrd. Euro in solchen Produkten, die in den nächsten Quartalen abfließen dürften.