Interne Ermittlungen

Aufsicht kritisiert Deutsche Bank

Bankenaufseher zeigen sich enttäuscht über die internen Untersuchungen der Deutschen Bank im Geschäftsbereich Devisenderivate, meldet die Financial Times. Mitarbeiter sollen absichtlich Kontrollen umgangen haben, um Kunden ungeeignete Produkte zu verkaufen.

Aufsicht kritisiert Deutsche Bank

Die europäischen Bankenaufsichtsbehörden sind nach Recherchen der Financial Times „nicht zufrieden“ mit den internen Untersuchungen, die die Deutsche Bank AG zu Mitarbeiter-Fehlverhalten im Geschäftsbereich Devisenderivate angestellt hat. Dabei war herausgekommen, dass absichtlich Kontrollen umgangen worden waren, um mit dem Verkauf ungeeigneter Produkte enorme Gewinne zu erzielen. 

Sowohl die Europäische Zentralbank als auch die Bafin hätten gegenüber der Bank ihre Enttäuschung zu der Untersuchung zum Ausdruck gebracht, berichtet die Zeitung unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bemängelt wurden demnach zum einen methodische Unzulänglichkeiten, zum anderen die lange Zeit, die für die Durchführung der Untersuchung und die Sanktionierung der Betroffenen benötigt wurde. 

Die Aufsichtsbehörden sind laut FT der Ansicht, dass bei der Qualitätsprüfung der internen Kontrollen eine breitere Stichprobe von Transaktionen ein besserer Ansatz gewesen wäre. Ein Sprecher der EZB wollte sich zum Thema nicht äußern. Die Deutsche Bank und die BaFin reagierten am Sonntag nicht umgehend auf E-Mail-Anfragen um Stellungnahme.

Die als „Project Teal“ bekannte Untersuchung hatte informierten Kreisen zufolge ergeben, dass einige Vertriebsmitarbeiter im Devisenhandel in London Derivate an kleine und mittelgroße spanische Unternehmen verkauften, obwohl sie wussten, dass die Produkte für diese Kunden zu komplex waren.

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