Britische Versicherer

Prudential überrascht positiv

Prudential hat eine deutlich höhere Marge im Neugeschäft erzielt als erwartet. Doch in der Volksrepublik China schwächelt der Versicherer.

Prudential überrascht positiv

Prudential punktet mit höherer Marge im Neugeschäft

Spekulationen über Akquisitionen sorgen für Kursausschläge

hip London

Der britische Versicherer Prudential hat sich im abgelaufenen Jahr besser als erwartet geschlagen. CEO Anil Wadhawani sprach von „sehr starken Ergebnissen, während wir in einem schwierigen makroökonomischen Umfeld tätig waren“. Der Hongkonger Rivale AIA hatte eine Woche zuvor ein Gewinnwachstum von 13% gemeldet. Beide Unternehmen profitierten von der Öffnung der Grenze zwischen der Volksrepublik China und der ehemaligen britischen Kronkolonie.

Operatives Ergebnis übertrifft Erwartungen

Wie der 1848 in London gegründete Versicherer mitteilte, wuchs der Gewinn aus Neugeschäft zu konstanten Wechselkursen um 45% auf 3,1 Mrd. Dollar. Die Marge lag dort bei 53%. Das waren drei Prozentpunkte mehr als am Markt erwartet. Der Umsatz (Annual Premium Equivalent, APE) legte um 37% auf 5,9 Mrd. Dollar zu. Das operative Ergebnis nach IFRS von 2,9 Mrd. Dollar lag über dem Schnitt der Analystenschätzungen. Unter dem Strich blieben 1,7 Mrd. Dollar. Ein Jahr zuvor hatte noch ein Verlust in Höhe von knapp 1 Mrd. Dollar zu Buche gestanden. Die Aktionäre erhalten 20,47 Cent Dividende je Anteilschein, was einem Plus von 9% entspricht.

Spekulationen über Zukäufe belasten

Im Tagesverlauf kam es jedoch zu heftigen Kursausschlägen der sowohl in Hongkong als auch in London gehandelten Aktie. Der Jefferies-Analyst Philip Kett führte das auf ein „Missverständnis“ der Aussagen zum nicht organischen Wachstum zurück. Sie hätten Besorgnis darüber ausgelöst, dass das Unternehmen Zukäufe tätigen wolle. Doch habe das Management stets auch Allfinanz-Transaktionen mit Banken als Vertriebspartnern zum nicht organischen Wachstum gerechnet. Zuletzt hatte die M&A-Aktivität am britischen Markt zugenommen.

Schwaches Geschäft in der Volksrepublik

Der Analyst William Hawkins von Keefe, Bruyette & Woods verwies darauf, dass sich die positive Überraschung beim Neugeschäft auf die Marge beschränkte. Das Volumen habe im Rahmen der Erwartungen gelegen. Das Geschäft hinter der chinesischen Mauer sei schwach verlaufen. Das Management will den Gewinn aus Neugeschäft im laufenden Jahr auf 4,1 Mrd. Dollar steigern.

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