Gut zwei Jahre nach der Integration von CNP Assurance will La Banque Postale den Versicherer von der Börse nehmen und die ausstehenden Minderheitsanteile für etwas mehr als 5,5 Mrd. Euro übernehmen. Die französische Postbank hält bereits 62 % des Kapitals. Sie hat sich zudem gerade mit der Bankengruppe BPCE (Banque Populaire – Caisses d’Epargne) geeinigt, deren Beteiligung in Höhe von 16,1% sie zu einem Preis von 21,90 Euro je Aktie kaufen will. Beide Gruppen vereinbarten auch, dass die BPCE die Beteiligungen der Postbank an dem Assetmanager Ostrum (45%) und AEW Europe (40%) übernimmt.

La Banque Postale will in einem weiteren Schritt für die noch ausstehenden Minderheitsanteile ein vereinfachtes Übernahmeangebot veröffentlichen, zum selben Preis, den sie auch an BPCE gezahlt hat. Er enthält einen Aufschlag von 36% auf den letzten Kurs von CNP Assurance, bevor die Aktie am Mittwoch in Erwartung einer Ankündigung vom Handel ausgesetzt worden war.

Die komplette Übernahme des Versicherers sei für La Banque Postale das Mittel, um ihr Modell voll kontrollieren zu können, sagte Postbank-Chef Philippe Heim der französischen Wirtschaftszeitung „Les Echos“. Heim war vor einem Jahr von Société Générale zu La Banque Postale gekommen. Wie auch BNP Paribas, Crédit Agricole und Crédit Mutuel hat auch Société Générale die komplette Kontrolle über ihre Versicherungstochter.