Die österreichische Bank Bawag hat im zweiten Pandemie-Jahr unter anderem wegen einer kräftig gesunkenen Vorsorge für Kreditausfälle einen Gewinnschub er­zielt. Der Nettogewinn schnellte 2021 um 68% auf ein Rekordniveau von 480 Mill. Euro nach oben, wie die Bawag am Dienstag in Wien mitteilte. Die Risikokosten seien um 58% auf 95 Mill. Euro gesunken und damit wieder auf ein normales Maß. Das Institut hatte einen Rückgang auf unter 100 Mill. Euro in Aussicht gestellt. Seinen Aktionären stellte die Bawag eine Dividende von 3 Euro je Aktie in Aussicht. Zudem kündigte das Institut für das laufende Jahr einen Aktienrückkauf im Volumen von bis zu 425 Mill. Euro an.

„Auch im zweiten Jahr der Pandemie war uns bewusst, dass wir die Transformation unseres Geschäfts fortsetzen müssen“, erklärte Konzernchef Anas Abuzaakouk. Das sei nicht nur eine Reaktion auf die Pandemie. Abuzaakouk zufolge war im vierten Quartal und zu Jahresbeginn 2022 die Marktvolatilität erhöht. „Dies wurde durch erheblichen Inflationsdruck sowie den zunehmenden geopolitischen Konflikt getrieben, was bei uns eine größere Wachsamkeit beim Umgang mit diesen Risiken hervorruft“, sagte er. Die Bawag könne aber über alle Zyklen hinweg Ergebnisse liefern. Für 2022 peilt die Bank einen Vorsteuergewinn von mehr als 675 Mill. Euro an. Die operativen Kernerträge sollen um mehr als 4% zulegen.

Im vergangenen Jahr kletterte der Vorsteuergewinn um 62% auf 600 Mill. Euro. Die operativen Kernerträge stiegen um 4% auf 1,22 Mrd. Euro. Die Aufwand-Ertrags-Quote ging um 4,8 Prozentpunkte auf 39,5% zurück. Die Bawag kam zum Jahresende 2021 auf eine harte Kernkapitalquote (CET 1) von 15,0%.