Spanische Banken

BBVA und Caixabank fahren harten Sparkurs

Spaniens Kreditwirtschaft ist bereits seit Jahren auf Schrumpfkurs. Nach der Caixabank kündigt nun auch BBVA tiefe Einschnitte an. Die Regierung zeigt sich verärgert.

BBVA und Caixabank fahren harten Sparkurs

ths Madrid

Die Großbanken in Spanien dünnen Filialnetz und Belegschaft deutlich aus: Am Donnerstag gab BBVA bekannt, dass sie 3800 Arbeitsplätze und 530 Filialen streichen wolle. Das entspricht 16% der Belegschaft in Spanien und einem Fünftel des Zweigstellennetzes der Bank. Die Beschleunigung der Digitalisierung mache diesen Schritt „unumgänglich“, erklärte der Vorsitzende von Spaniens zweitgrößtem Geldhaus, Carlos Torres Vila.

Am Dienstag hatte bereits Caixabank die Kürzung von 8300 Stellen angekündigt, der größte Abbauplan in der Geschichte der spanischen Banken. Grund sei die jüngst vollzogene Fusion mit der einst verstaatlichten früheren Sparkasse Bankia, mit der die größte Retailbank auf dem spanischen Markt entstanden ist. Auch andere Kreditinstitute hatten in den vergangenen Jahren die Belegschaft und das Filialnetz gestutzt. Spanien hatte im Zuge der Immobilienblase Anfang des Jahrhunderts das breiteste Angebot an Banken in Europa.

Obwohl der Personalabbau bei Caixabank und BBVA auch in dieser Größenordnung keine Überraschung war, gab sich die Regierung aus Sozialisten und Linken verärgert. Einige Minister erinnerten an die hohen Staatshilfen für die Branche nach der Krise von 2008. Finanzministerin Nadia Calviño kritisierte in diesem Zusammenhang die steigende Entlohnung der Führungskräfte bei den Banken. Sie forderte von der Banco de España, der die Aufsicht unterliegt, die Spitzengehälter zu deckeln.