FRAGEBOGEN

"Bottom-up-getrieben"

Herr Frank, Herr Peeters, wann und womit haben Sie Ihr erstes eigenes Geld verdient? Christoph Frank: Als Kinder haben meine Geschwister und ich an Neujahr Silvesterabfälle weggeräumt und für jedes Teil ein paar Pfennige bekommen. Das erste Mal im...

"Bottom-up-getrieben"

Herr Frank, Herr Peeters, wann und womit haben Sie Ihr erstes eigenes Geld verdient?Christoph Frank: Als Kinder haben meine Geschwister und ich an Neujahr Silvesterabfälle weggeräumt und für jedes Teil ein paar Pfennige bekommen. Das erste Mal im etwas größerem Stil Geld verdient habe ich mit 15 Jahren während eines Ferienjobs in einer Halbleiterfirma. Roger Peeters: Ganz ähnlich. Ich hab als Teenager Spaß dran gefunden und übliche Jobs gemacht: Zeitungen austragen, Nachhilfe geben oder auch am Güterbahnhof Waggons beladen.Wofür haben Sie es ausgegeben?Peeters: Verschiedenes, etwa den Unterhalt meines Mofas, was mir wiederum bei den Jobs eine wichtige Hilfe war, zumal ich auf dem Land groß geworden bin.Frank: Ein gutes Drittel des Geldes aus dem Ferienjob ging für einen Kassettenrekorder von Philips drauf. Was war Ihr erstes Investment an den Märkten?Peeters: Bundesschatzbriefe sowie Aktien von Thyssen und Rheinmetall. Frank: Australian-Nugget-Goldmünzen und Aktien von Schering.Was war Ihr erfolgreichstes Investment?Frank: Wenn man die annualisierten Renditen betrachtet, Internetaktien zur Jahrtausendwende. Da waren Tenbagger dabei. Bezogen auf einen längeren Zeitraum meine Investments in die eigene Finanzbildung. Die waren wohl “Thousandbagger”. Peeters: Ich hoffe sehr und arbeite mit Christoph täglich dran, dass es mein Investment in die pfp Advisory sein wird.An welches Fehlinvestment erinnern Sie sich?Frank: Die Liste ist lang und wird mit jedem Jahr länger, zum Beispiel auch hier wieder einige Internetaktien, diesmal leider auf dem Weg nach unten. Peeters: Ich habe als junger Mann mit Optionsscheinen gehandelt, und da geht schnell auch viel schief. Da möchte ich die von Christoph erwähnten annualisierten Renditen besser mal nicht ausrechnen.Treffen Sie Ihre privaten Anlageentscheidungen allein, oder beraten Sie sich mit jemandem?Peeters: Im Wertpapierteil entscheide ich alleine, setze aber immer meine Frau und zunehmend auch meine Kinder in Kenntnis. Andere große Investments wie etwa die selbst bewohnte Immobilie natürlich gemeinsam mit meiner Frau.Frank: Ich treffe alle privaten Anlageentscheidungen allein. Naturgemäß schränken mich unsere firmeninternen Compliance-Vorgaben ein, aber das ist ja auch gut und richtig so. Gibt es eine bestimmte Anlagestrategie, die Sie verfolgen?Frank: Bei Aktien verwende ich eine Strategie, die ich in den Neunzigern entwickelt habe.Peeters: Buy and Hold. Im Wesentlichen in unserem Fonds. Welche Kennzahlen sind für Sie wichtig, wenn Sie sich ein Wertpapier näher anschauen?Frank: Nach meiner Erfahrung gibt es nicht die eine goldene Kennzahl, die alles erklärt. Deshalb verwende ich ein breites Spektrum an Kennzahlen, teilweise auch selbst entwickelte. Haben Sie bei der Geldanlage ein Vorbild?Peeters: Nein, aber ich lasse mich von vielen Größen der Zunft inspirieren und lege großen Wert auf Austausch mit anderen, allen voran mit Christoph.Frank: Ein direktes Vorbild nicht, ich bin ein klassischer Autodidakt. Viel gelernt habe ich aber durch die Beschäftigung mit Warren Buffett, Charlie Munger, Seth Klarman und Peter Lynch, und natürlich auch während der letzten 15 Jahre mit Roger. Ihr Motto beim Investieren lautet?Peeters: Kein Motto, aber die Vorgehensweise im Aktienbereich ist seit jeher extrem bottom-up-getrieben.