Brüssel erwägt EU-Limit für Bargeldgeschäfte

Schwelle von 10 000 Euro im Gespräch

Brüssel erwägt EU-Limit für Bargeldgeschäfte

fed Frankfurt – Die EU-Kommission bringt einheitliche Vorgaben für Geschäfte mit Bargeld ins Gespräch. In einem unveröffentlichten Arbeitspapier, das der Börsen-Zeitung vorliegt, schlägt die EU-Behörde wahlweise die Einführung einer einheitlichen Bargeldobergrenze von 10 000 Euro mit der Option national noch strengerer Limits oder die Einführung einer von vorneherein niedrigeren einheitlichen Obergrenze vor. Die dritte Option sei, den Status quo beizubehalten, also die sehr unterschiedliche Handhabe in den einzelnen Staaten – und lediglich deren Einhaltung strenger zu kontrollieren.Bargeld, so betont die EU-Kommission, erleichtere Geldwäsche, weil die Transaktionen anonym und nur schwer rückverfolgbar seien. Daher haben 18 EU-Länder Obergrenzen für Bargeldgeschäfte eingeführt. Die Schwellen reichen von 500 Euro in Griechenland bis 15 000 Euro in Kroatien. In Deutschland und acht anderen Ländern gibt es kein Limit. Diese Unterschiedlichkeit wiederum verzerre den Wettbewerb im Binnenmarkt, beklagt die EU-Behörde, etwa zulasten von Juwelieren in Belgien.Der EU-Abgeordnete Markus Ferber meint, dass Bargeldobergrenzen zwar ein Element sein können, um Geldwäsche zu bekämpfen, aber kein Allheilmittel. “Ich kann der EU-Kommission hier nur Augenmaß empfehlen”, mahnt Ferber. Wenn ein Gebrauchtwagenhändler einem Studenten keinen Kleinwagen mehr verkaufen könne, ohne an ein Bargeldlimit zu stoßen, schieße die EU über das Ziel hinaus.