Bankaktien

Cerberus macht Verlustgeschäft

Die Wette auf eine Fusion der beiden deutschen Großbanken ist daneben gegangen. Jetzt trennt sich der Finanzinvestor Cerberus mit Verlust von den Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank.

Cerberus macht Verlustgeschäft

Der Ausflug in den deutschen Privatbankensektor hat sich für den US-Hedgefonds Cerberus als Verlustgeschäft erwiesen. Wie aus einer von der Commerzbank am Dienstag veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung hervorgeht, hat der Investor durch den Verkauf eines Aktienpakets sein Engagement bei der Commerzbank kurzfristig von über 5 auf knapp 3% reduziert. Nach Informationen aus Finanzkreisen war die US-Bank Morgan Stanley mit der Transaktion betraut. Der Verkaufspreis für die rund 25,3 Millionen Commerzbank-Aktien lag nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg bei 7,50 Euro. Seit dem Einstieg des Finanzinvestors im Jahr 2017 ist die Commerzbank-Bewertung um etwa ein Drittel gesunken, auch weil sich der von Cerberus befürwortete Plan einer Fusion mit der Deutschen Bank zerschlug.

Auch mit der fast zeitgleich eingegangenen Beteiligung an der Deutschen Bank konnte Cerberus keinen Schnitt machen. Bloomberg zufolge verkaufte der US-Investor am späten Montagabend rund 21 Millionen Papiere zu je 12,06 Euro, was im Vergleich zum Einstiegsniveau in etwa einem Abschlag von 20% entspricht. Eine Stimmrechtsmitteilung hat die Deutsche Bank bislang noch nicht veröffentlicht, dafür hat sie bzw. der Verkäufer der Aktien jedoch auch bis zu 30 Tage Zeit. Fest steht lediglich, dass Cerberus bei der letzten Meldung die Beteiligungsschwelle von 3% knapp überschritten hatte, was in etwa 60,2 Millionen Aktien der Deutschen Bank entsprechen würde. Sofern der Investor nicht im Hintergrund weiter zugekauft hat, wäre die Beteiligung durch den nun erfolgten Verkauf um etwas mehr als 1% gesunken.

Wie die Nachrichtenagenturen Reuters und Bloomberg am Vorabend unter Berufung auf die Verkaufsunterlagen unisono berichtet hatten, hat sich Cerberus nur dazu verpflichtet, innerhalb der kommenden 45 Tage keine weiteren Aktien zu verkaufen. Das ist im Vergleich zu den sonst üblichen Haltefristen von 3 Monaten eine relativ kurze Spanne, so dass davon auszugehen ist, dass der Finanzinvestor plant, sein Engagement zeitnah weiter zurückzufahren.

Am Aktienmarkt sorgte der Teilrückzug des US-Investors für Kursverluste bei den beiden Großbanken. Deutsche Bank gaben im Xetra-Handel 1,6% auf 12,18 Euro nach, Commerzbank verloren gut 3% auf 7,46 Euro.