Crypto-Mining-Anwendungen

Cloud-Betreiber meidet Ethereum

Der deutsche Cloud-Dienst Hetzner hat darüber informiert, dass er keine Crypto-Mining-Anwendungen unterstützen wird. Einer Nachricht auf „Reddit“ zufolge betrifft dies dezidiert auch Ethereum – und zwar selbst bei der laufenden Umstellung auf Proof of Stake.

Cloud-Betreiber meidet Ethereum

bg Frankfurt

– Der deutsche Cloud-Dienst Hetzner hat darüber informiert, dass er keine Crypto-Mining-Anwendungen unterstützen wird. Einer Nachricht auf „Reddit“ zufolge betrifft dies dezidiert auch Ethereum – und zwar selbst bei der laufenden Umstellung auf Proof of Stake. Proof-of-Work-Verfahren wie bei Bitcoin sind ebenfalls verbannt. Das gelte für alle Hetzner-Produkte mit Ausnahme von Colocation, wenn also Server von anderen auf Hetzner-Flächen betrieben werden.

Selbst wenn nur eine einzelne Schnittstelle (Node) betrieben werde, stufe man das als Verletzung der Nutzungsbedingungen ein, so der Cloud-Spezialist. Da sich Staking über private Laptops bewerkstelligen lässt, werden solche Blockchain-Dienste auch für die breite Masse ohne weitere Intermediäre interessant. Beim Bitcoin-Mining sind insbesondere Mining Pools aktiv, die große Rechenzentren nutzen und sich angesichts ihres riesigen Strombedarfs vor allem in Regionen mit niedrigen Energiepreisen ansiedeln.

Um sich vom grundsätzlich umweltbelastenden Proof of Work zu lösen, haben die Ethereum-Programmierer beschlossen, die Blockchain auf Proof of Stake umzustellen, wo die Teilnehmer als Validatoren für Transaktionen agieren. Diese Migration wird als „The Merge“ bezeichnet und soll Mitte September abgeschlossen sein. Eine erste als „Bellatrix“ bekannte Umstellung startet am 6. September, die entsprechende Client-Software sollte von den Node-Betreibern bis dahin heruntergeladen und aktiviert sein, so die Ethe­reum-Stiftung in einem Blog-Eintrag. Das zweite Upgrade namens „Paris“ soll zwischen dem 10. und dem 20. September durchgeführt werden. Die Migration aller öffentlichen Testnetze hatte grundsätzlich gut funktioniert. Für Ethereum hatten die Schöpfer um Vitalik Buterin schon vor Jahren mehrere Entwicklungsstufen definiert, um die Blockchain sicher und skalierbar zu gestalten.

Dass Cloud-Dienstleister wie Hetzner sich nun gegen das Ethereum-Hosting entscheiden, kommt zum ungünstigsten Zeitpunkt, müssen sich jetzt doch einige Nutzer schnell um Alternativen kümmern. Rund 10% der Ethereum-Nodes laufen bei Hetzner, im gesamten Blockchain-Bereich sollen es 16% sein. AWS (Amazon Web Services) ist mit einem Anteil von gut 50% der größte Cloud-Dienstleister für die Blockchain-Branche.

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