Landesförderinstitut

Coronahilfen fordern L-Bank heraus

Die Bearbeitung der Corona-Förderhilfen hat die L-Bank im abgelaufenen Jahr stark gefordert. Wie die Vorstandsvorsitzende der baden-württembergischen Förderbank, Edith Weymayr, bei Vorlage der Zahlen von 2021 in Stuttgart sagte, hätten seit Beginn...

Coronahilfen fordern L-Bank heraus

spe Stuttgart

Die Bearbeitung der Corona-Förderhilfen hat die L-Bank im abgelaufenen Jahr stark gefordert. Wie die Vorstandsvorsitzende der baden-württembergischen Förderbank, Edith Weymayr, bei Vorlage der Zahlen von 2021 in Stuttgart sagte, hätten seit Beginn der Pandemie mehr als 550000 Firmen Unterstützungsleistungen beantragt. Insgesamt hat sich dabei das Volumen der von der L-Bank ausgezahlten Coronahilfen auf 6,4 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Dies hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich das Volumen der insgesamt vergebenen Fördermittel um 26% auf 15,2 Mrd. Euro erhöht hat. „Mit den Unterstützungsangeboten konnten die wirtschaftlichen Pandemie-Folgen und die bremsenden Lieferengpässe in hohem Maße abgefangen werden“, sagte Weymayr. „Im Großen und Ganzen“ seien die baden-württembergischen Firmen gut durch die Coronakrise gekommen.

Den Umfang von Verdachtsfällen, bei denen es Anhaltspunkte für einen missbräuchlichen Bezug gibt, bezifferte Weymayr auf rund 4800. Dabei handle es sich ganz überwiegend um den Verdacht des Subventionsbetrugs, teilweise aber auch der Geldwäsche. Hierzu wurden rund 500 Strafanzeigen wegen Subventionsbetrug bei den zuständigen Strafverfolgungsbehörden gestellt.

Unterm Strich hat die Bearbeitung der Corona-Programme die Verwaltungsaufwendungen der L-Bank um 22,7% auf 229,6 Mill. Euro in die Höhe getrieben. Darin spiegelt sich insbesondere der Einsatz von externen Dienstleistern mit verwaltungsrechtlichem Know-how wider, die zur Unterstützung bei der Bearbeitung der Corona-Zuschüsse engagiert wurden. In der Spitze waren hierfür bis zu 450 externe Experten für die L-Bank tätig.

Auf der anderen Seite erhielt die Förderbank für die Bearbeitung der Coronahilfen Kostenerstattungen aus der Kasse des Landes, die sich in einem um 80% auf 110 Mill. Euro gestiegenen Provisionsüberschuss bemerkbar machen. Für das erste Quartal 2022 gab Weymayr die Summe der geflossenen Coronahilfen mit noch 600 Mill. Euro an. Ansonsten aber habe das Wirtschaftsfördergeschäft 2022 einen „fulminanten Jahresbeginn“ erlebt. Die Bewilligungsvolumina im ersten Quartal 2022 waren laut Weymayr sowohl in der Mittelstands- als auch in der Gründungsförderung mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Als ursächlich nannte sie neben der zinsbedingt gestiegenen Attraktivität der Förderprodukte auch das vorzeitige und plötzliche Auslaufen der Bundesförderung Effizienter Gebäude (BEG) zum 24. Januar 2022.

Erstmals bestimmte die L-Bank mithilfe einer Modellrechnung den Wertschöpfungsbeitrag ihres Förderbereichs Wirtschaft, für den 2021 Mittel in Höhe von 32,5 Mill. Euro eingesetzt wurden. Mit diesem Förderbeitrag sind demnach Investitionen in den geförderten Unternehmen in Höhe von 7,7 Mrd. Euro ausgelöst worden, die wiederum einen Beitrag von 9,3 Mrd. Euro zum deutschen Bruttoinlandsprodukt geleistet haben.