Deutschland, die Hochburg der Barzahler

Umfrage signalisiert Fortdauer der Vorliebe für Cash

Deutschland, die Hochburg der Barzahler

tl Frankfurt – Die Deutschen zahlen immer noch am liebsten bar. Mit einer Quote von 48 % an allen Zahlungsmitteln liegen sie zusammen mit Österreich auch im internationalen Vergleich deutlich an der Spitze. Dies ergab eine Befragung im Rahmen der ING International Survey (IIS), die die Bank mehrmals jährlich in 13 europäischen Ländern sowie in Australien und den USA durchführen lässt. Es wird sich wenig ändern”Auch wenn nach und nach andere Zahlungsmethoden gegenüber Münzen und Scheinen an Bedeutung gewinnen werden – daran, dass die Deutschen an ihrem Bargeld hängen wie kaum jemand sonst, wird sich wohl auf absehbare Zeit wenig ändern”, sagt Carsten Brzeski, Chefökonom der ING-DiBa.Im europäischen Durchschnitt zahlen 32 % der 14 500 Befragten (1 000 pro Land, nur Luxemburg 500) im Ladengeschäft mit Münzen und Scheinen. Den geringsten Anteil von Barzahlungen weist Frankreich auf mit knapp 17 %. Dieser Wert liegt sogar noch leicht unter dem der USA. Dort haben inzwischen aber Debitkarten eine größere Verbreitung als die klassischen Kreditkarten. Am stärksten sind Debitkarten in den Niederlanden verbreitet, gefolgt von Belgien. Kreditkartenländer sind wiederum Frankreich, Luxemburg und die Türkei.In Deutschland entfallen auf Debitkarten, also vor allem die Girocard, gut 23 % der Zahlungen, teilte die ING-DiBa mit. Kreditkarten machten 19 % der Transaktionen aus. Der Anteil anderer Zahlungsmethoden – beispielsweise mit vom jeweiligen Geschäft ausgegebenen Kundenkarten oder mobilen Apps für kontaktloses Bezahlen – liegt nur im Bereich weniger Prozentpunkte.Die Analyse des Zahlungsverhaltens nach Altersgruppen lässt vermuten, dass Deutschland auch noch in absehbarer Zukunft “Barzahlungsland” bleiben wird. Bei den 18- bis 24-Jährigen liegt die entsprechende Quote mit 49 % sogar über der Quote für alle Altersschichten (48 %). Am häufigsten zahlen die 55- bis 64-Jährigen mit Bargeld (56 %).Deutliche Unterschiede beim Ausbau des bargeldlosen Zahlungsverkehrs zeigen sich bei Mieten und Hypothekenraten. Während diese in der Türkei und in Rumänien noch fast 60 % bar begleichen (in den USA ein Drittel), sind es hierzulande nur noch rund 9 % der Befragten.