Europas Fondsbranche zieht an den USA vorbei

Absatz bricht in Nordamerika ein, zeigt sich auf dem Alten Kontinent aber robust - ETF-Geschäft schwächer

Europas Fondsbranche zieht an den USA vorbei

jsc Frankfurt – Die europäische Fondsbranche hat sich trotz der jüngsten Absatzschwäche im weltweiten Vergleich behauptet: Während die Gesellschaften in Europa im zweiten Quartal mit Publikumsfonds netto 114 Mrd. Euro eingesammelt haben, kam die Branche in den USA umgerechnet auf 2 Mrd. Euro, wie der europäische Fondsverband Efama berichtet. Im Startquartal hatten die US-Häuser mit 77 Mrd. Euro noch deutlich mehr abgesetzt als die europäischen Gesellschaften mit 39 Mrd. Euro. Auch in Kanada gab das Neugeschäft im zweiten Quartal nach. Weltweit kamen im zweiten Jahresviertel 206 Mrd. Euro zusammen nach zuvor 154 Mrd. Euro. Die Efama hat die Daten gemeinsam mit ihrem US-Pendant ICI für den internationalen Verband IIFA erhoben.Bereits 2015 hatten sich europäische Fondshäuser als vergleichsweise stark erwiesen, als die Branche weltweit ein hohes Neugeschäft erzielte. Die europäische Branche hatte im Zuge des damals aufgelegten Anleihenkaufprogramms der EZB mit mehr als 700 Mrd. Euro im Gesamtjahr andere Weltregionen abgehängt, während die US-Häuser etwa 400 Mrd. Euro erreicht hatten. Im nun zurückliegenden Quartal fiel das Neugeschäft folglich auch schwächer aus als im zweiten Jahresviertel 2015, als 158 Mrd. Euro in Europa und 596 Mrd. Euro weltweit zusammenkamen. Geld sammelten die Europäer nun etwa mit Rentenfonds (47 Mrd. Euro) und Mischfonds (24 Mrd. Euro) ein, während Aktienfonds einen Abfluss von 14 Mrd. Euro verzeichnet haben. Auch weltweit zeigt sich insgesamt ein ähnliches Muster (siehe Grafik).Das globale Fondsvermögen, das sowohl vom Absatz als auch von der Entwicklung der Märkte beeinflusst wird, stieg im zweiten Jahresviertel inklusive Dachfonds von 36,7 Bill. auf 38,1 Bill. Euro. Mit 17,9 Bill. Euro entfällt annähernd die Hälfte der Volumen auf die USA, während Europa mit 12,9 Bill. Euro auf gut ein Drittel kommt. Insgesamt haben die Europäer ihren Anteil seit Jahresbeginn leicht ausgebaut. Das Geschäft mit börsengehandelten Fonds (ETF), die überwiegend zu der Kategorie der Aktienfonds zählen, sank im zweiten Quartal von 57 Mrd. auf 37 Mrd. Euro.