Bankbeschäftigung

Finanzplatz Frankfurt wächst wieder

Frankfurts Banken suchen angesichts des demografischen Wandels und neuer Aufgaben in Regulierung, Digitalisierung und ESG wieder mehr Personal. 1000 Stellen werden laut Helaba bis Ende 2024 unterm Strich aufgebaut.

Finanzplatz Frankfurt wächst wieder

fir Frankfurt

Banken in Frankfurt bauen wieder leicht Stellen auf. Die Zahl der Beschäftigten am Finanzplatz werde bis Ende nächsten Jahres im Vergleich mit Mitte 2022 voraussichtlich um 1,5% oder 1000 Personen auf 67200 steigen, prognostiziert die Helaba in ihrem am Montag veröffentlichten Finanzplatz-Fokus.

Fachkräftemangel bremst

Hatten die Analysten um Ulrike Bischoff vor einem Jahr angesichts fortschreitender Konsolidierung in der Branche noch mit schrumpfenden Beschäftigungszahlen in Frankfurt bis Ende 2023 gerechnet, so habe sich das Bild am Arbeitsmarkt in der Zwischenzeit gewandelt. Insbesondere schlage inzwischen der Fachkräftemangel derart ins Kontor, dass er den tatsächlich erforderlichen Stellenaufbau auf 1000 begrenze. „Eigentlich besteht sogar ein noch größerer Personalbedarf. Der bereits immanente Fachkräftemangel wird jedoch in den kommenden Jahren immer problematischer“, heißt es bei der Helaba. Inlands- wie Auslandsbanken fahndeten in der Metropole nach geeigneten Mitarbeitern.

Hinzu komme, dass vor allem für Tätigkeiten mit Bezug zu Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Regulierung eine zunehmende Zahl von Mitarbeitern vonnöten sei – „und zwar mehr, als mit diesen Qualifikationen in absehbarer Zeit auf dem Arbeitsmarkt vorhanden sein dürften“, wie die Finanzplatz-Experten schreiben. Das Durchschnittsalter in der Finanzbranche beträgt laut Beratungsgesellschaft ZEB 47 Jahre.

Zu schlank gespart

Da in den nächsten Jahren geburtenstarke Jahrgänge aus dem Berufsleben ausscheiden, werde sich das Problem zusätzlich verschärfen und könne mittels technologischer Produktivitätsgewinne nicht gänzlich kompensiert werden, so die Helaba. Auch die Filialschließungen und Sparrunden in der Finanzbranche hätten zur Folge, dass „die Institute insgesamt nun eher zu schlank aufgestellt“ seien, um den Renteneintritt der Babyboomer und den Mehrbedarf für ESG, Digitalisierung und Regulierung zu bewältigen.