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Genossen bremsen bei Immobilien­ankäufen

Union Investment Real Estate hat 2022 für ihre Privatanleger- und institutionellen Fonds deutlich weniger Immobilien angekauft als noch im Jahr zuvor. Im dritten Quartal 2023 könnte der Trend aber wieder drehen.

Genossen bremsen bei Immobilien­ankäufen

tl Frankfurt

Union Investment Real Estate hat im vergangenen Jahr bei ähnlich hohen Mittelzuflüssen deutlich weniger Immobilien angekauft als noch 2021. Der Immobilien-Assetmanager der genossenschaftlichen Finanzgruppe erwarb 28 (i. V. 45) Objekte und Projekte für rund 2,4 (6,0) Mrd. Euro für seine Privatanleger- bzw. institutionellen Fonds. Dazu kamen 41 Ankäufe für Service-KVG-Mandate für rund 1,4 (1,5) Mrd. Euro. Die insgesamt 3,8 Mrd. Euro waren deutlich weniger als im Rekordankaufsjahr 2021 (7,5 Mrd. Euro).

Dies sei eine bewusste Entscheidung gewesen, hieß es bei Union Investment Real Estate. Vor allem Projektankäufe seien ab dem zweiten Quartal deutlich zurückgefahren worden. Zu den Ankäufen kamen 2022 insgesamt acht Verkäufe über rund 300 (600) Mill. Euro.

Das Nettomittelaufkommen in den Publikums- und Spezialfonds lag bei 3,3 Mrd. Euro. Dazu kamen 1,1 Mrd. Euro im Service-KVG-Geschäft. Vor einem Jahr bezifferte die Gesellschaft die 2021 neu eingesammelten Kundengelder bei den offenen Immobilienfonds für private Anleger und den Immobilienlösungen für institutionelle Kunden mit netto rund 4,2 Mrd. Euro. Die Assets under Management erreichten zum Vorjahresende 56,2 (51,7) Mrd. Euro.

„Das neue Zinsumfeld und die Energiekrise haben die Risiken an den Immobilienmärkten drastisch erhöht“, sagt Michael Bütter, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung der Union Investment Real Estate anlässlich der Vorstellung der Jahresbilanz 2022. „Um unseren Bestandsanlegern auch in dieser Phase der Unsicherheit Stabilität und eine stetige Wertentwicklung zu bieten, haben wir uns bewusst gegen ein weiteres mögliches Wachstum und für einen vorsichtigen Investitionskurs sowie bei diversen Opportunitäten für ein Abwarten der nach der Zinswende fälligen Preiskorrekturen entschieden.“ Spätestens im dritten Quartal 2023, „wenn sich das Zinsniveau stabilisiert haben sollte“, erwartet Bütter signifikant fallende Preise in den meisten Assetklassen und ein Auflösen der Transaktionsstarre.