18. INTERNATIONALER RETAIL-BANKENTAG

Genossenschaftsbanken wachsen in der Coronakrise

Kredite und Einlagen legen im ersten Halbjahr zu

Genossenschaftsbanken wachsen in der Coronakrise

bn Frankfurt – Deutschlands Volks- und Raiffeisenbanken sind im ersten Halbjahr trotz Coronakrise gewachsen. Wie Andreas Martin, Mitglied im Vorstand des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), am Dienstag auf dem Retail-Bankentag von Börsen-Zeitung und Diebold Nixdorf sagte, legte das Volumen der Kredite und Einlagen um jeweils 5 bis 6 % zu. “Das ist ganz viel gesundes Geschäft”, trat Martin der Befürchtung entgegen, das Wachstum gehe auf aus der Not der Pandemie geborene Ausleihungen zurück.In unvermindertem Tempo wächst der Verbund demnach auch im Zahlungsverkehr. Martin berichtete von täglich vier Millionen Girocard-Transaktionen. Das ist ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum und entspricht zugleich der damaligen Wachstumsrate. Die Quote kontaktloser Zahlungen bezifferte Martin dabei auf 50 % auch bei kleineren Beträgen. Früher hätten Händler in solchen Fällen Barzahlungen erwartet, erläuterte er. In den kommenden Monaten und nach der Krise werde für den Verbund darum gehen, die Digitalisierung weiter voranzutreiben. So wollen die Genossen Martin zufolge noch in diesem Jahr eine neue Plattform für Firmenkunden vorstellen.Während der Pandemie hatten die Institute im Verbund unter anderem das Limit für Echtzeitzahlungen von 15 000 Euro auf 100 000 Euro erhöht. Damit sei Instant Payment für Firmenkunden interessant geworden, erklärte Martin, dessen Angaben zufolge der BVR derzeit täglich rund 100 000 Echtzeitzahlungen registriert. Zugleich wandte er sich gegen Bestrebungen der EU-Kommission, Realtime-Zahlungen als neuen Normalfall zu etablieren. “Wir sehen das weiter als Sonderleistung”, erklärte er. In weniger als zehn Sekunden eine Zahlung samt vorherigen Prüfungen etwa mit Blick auf Geldwäschevorschriften zu bewältigen, sei eine Leistung, die auch einen Preis rechtfertige.