Wirecard

Gutachten entlastet Vorstand der Commerzbank

Ein vom Aufsichtsrat der Commerzbank in Auftrag gegebenes externes Gutachten entlastet offenbar den Vorstand mit Blick auf den Kredit an den inzwischen insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard. Basierend auf der nun vorliegenden Untersuchung...

Gutachten entlastet Vorstand der Commerzbank

dpa-afx/lee Frankfurt

Ein vom Aufsichtsrat der Commerzbank in Auftrag gegebenes externes Gutachten entlastet offenbar den Vorstand mit Blick auf den Kredit an den inzwischen insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard. Basierend auf der nun vorliegenden Untersuchung habe der Aufsichtsrat des Frankfurter MDax-Konzerns nach Informationen aus Finanzkreisen abschließend entschieden, keine Regressansprüche gegenüber dem Führungsgremium geltend zu machen, berichtete das „Handelsblatt“ am Donnerstag. Ein Commerzbank-Sprecher wollte dies auf Anfrage nicht kommentieren. Die Commerzbank, die zu den Wirecard-Kreditgebern gehörte, musste wegen der Pleite 187 Mill. Euro abschreiben.

Das vom Frankfurter Rechtsanwalt und Notar Kersten von Schenck erstellte Gutachten kommt dem Bericht zufolge zu dem Schluss, dass der Vorstand mit der Kreditentscheidung nicht gegen Regularien verstoßen habe. Zum Zeitpunkt der Kreditvergabe seien die gravierenden Mängel bei Wirecard noch nicht ersichtlich gewesen, die Commerzbank sei zum Opfer in einem Betrugsfall geworden. Wirecard hatte im vergangenen Sommer eingestanden, dass in der Bilanz aufgeführte 1,9 Mrd. Euro nicht auffindbar sind. Die Münchener Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Zahlungsdienstleister seit 2015 Scheingewinne auswies, und ermittelt wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs.