Gastbeitrag

Imageschäden drohen durch IT-Störungen

IT-Ausfälle bergen für Banken hohe Reputationsrisiken. Sie müssen sicherstellen, die gesamte IT-Lieferkette jederzeit im Blick zu behalten, um umgehend auf Störungen reagieren zu können.

Imageschäden drohen durch IT-Störungen

Banken und andere Finanzdienstleister möchten die Vorteile und den Mehrwert von digitaler Transformation und Cloud nutzen. Doch wie gelingt dies effektiv, ohne Ausfälle oder Service-Einschränkungen? Vor kurzem kam es bei einer großen deutschen Bank aufgrund einer Datenmigration von mehr als 12 Millionen Kundenkonten zu enormen Ausfällen. Davon betroffen waren die Abwicklung von Zahlungen, Finanzierungen und die Nutzung des Online-Bankings. Viele Kunden gerieten dadurch in Schwierigkeiten.

Kundenzufriedenheit leidet

Keine Frage: Der Finanzsektor ist ein Vorreiter bei der Entwicklung und Bereitstellung digitaler Angebote für seine Kunden. Er steht bei der aktiven Nutzung und Implementierung von Cloud- und anderen Digitalisierungsstrategien in vielen Bereichen an der Spitze. Doch umso wichtiger ist es, jede Art von Störung zu vermeiden. Denn wie der Ausfall bei der Postbank zeigt, hat das betroffene Institut sonst mit enormen Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit zu kämpfen.

Mithilfe aktueller Technologien und Innovationen erhalten Verbraucher tagtäglich Zugang zu digitalen Finanzdienstleistungen. Im Laufe der Zeit haben sie sich zunehmend an die Möglichkeit gewöhnt, an jedem Ort und zu jeder Zeit auf digitale Services zuzugreifen, um ihre persönlichen Finanztransaktionen abzurufen und zu verfolgen.

Stete Verfügbarkeit

Die Kunden erwarten dabei, dass die digitalen Dienstleistungen immer verfügbar sind. So steigt die Bedeutung von Strategien, welche die digitale Transformation des Finanzwesens weiter optimieren und die zunehmenden Erwartungen erfüllen. Denn in einer so komplexen und wettbewerbsintensiven Branche wie dem Finanzsektor ist es wichtig, Kunden ein sicheres und zuverlässiges digitales Erlebnis zu bieten.

Entsprechend steigt bei Banken und Finanzdienstleistern die Abhängigkeit von der Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse. Durch die zunehmende Integration moderner Technologien wie Cloud-Anwendungen und SaaS ist der orts- und zeitunabhängige Zugriff auf Finanzservices bereits Standard.

Umfassende Einblicke nötig

Finanzdienstleister müssen dabei immer eine reibungslose User Experience gewährleisten. Dies gelingt nur, wenn der IT-Support in Echtzeit Ausfälle erkennen, die Probleme genau lokalisieren und damit schnell an Lösungen arbeiten kann. Nur dann profitiert der Finanzsektor von Digitalisierungsstrategien sowie den dafür eingesetzten Cloud-, SaaS- und Monitoring-Lösungen. Wenn Finanzunternehmen wissen, wie und wo Ausfälle auftreten, können sie sich besser wappnen, Lösungszeiten verkürzen und die Kundenkommunikation verbessern.

Komplexes Ökosystem

Daher benötigen Finanzdienstleister einen umfassenden Einblick in die digitale Lieferkette. Um den Erwartungen der Verbraucher gerecht zu werden, ist ein komplexes Ökosystem für die Bereitstellung von Diensten erforderlich. Dieses basiert auf einer Vielzahl von Systemen. Dazu gehören auch externe Netzwerke wie Cloud und Internet, die sich außerhalb ihrer Kontrolle befinden.

Für viele Institute ist das Internet eine Black Box. Bei Störungen sind die IT-Teams oft nicht in der Lage, die Ursache zu identifizieren oder effektiv darauf zu reagieren. Zudem ist es im komplexen Ökosystem aus internen und externen Strukturen eine große Herausforderung, den genauen Ort von Leistungs- und Verfügbarkeitsproblemen zu finden. Dennoch benötigen Unternehmen einen Überblick über die Vorgänge in allen Netzwerken, um die für sie so wichtige Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten.

Das Dilemma der IT-Blindheit

Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass herkömmliche Überwachungstools das Problem nicht schnell erkennen oder Einblicke in die Vorgänge außerhalb des Unternehmens geben können. Was man nicht sehen kann, kann man aber auch nicht reparieren, so dass die IT-Teams in den meisten Fällen mit der Fehlersuche überfordert sind. Hinzu kommt, dass Kunden aufgrund fehlenden Hintergrundwissens oft das Produkt und nicht das Netzwerk für Störungen verantwortlich machen.

Zur Optimierung des digitalen Erlebnisses müssen Finanzdienstleister den Zustand globaler Internetnetzwerke, Kundenanwendungen und aller damit verbundenen Systeme kennen. Dafür benötigen sie Lösungen, die ihnen die Reichweite, Transparenz und Einblicke bieten, welche für einen ganzheitlichen Überblick über ihr gesamtes Ökosystem der digitalen Servicebereitstellung nötig sind. End-to-End-Transparenz stellt dabei sicher, dass Probleme – die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kontrolle eines Unternehmens auftreten – schnell lokalisiert und behoben werden. Manchmal kann dies sogar geschehen, bevor das Kundenerlebnis beeinträchtigt wird.

Transparenz auch außerhalb der eigenen Systeme 

Das bedeutet: Visibilität muss vom Cloud-Anbieter über das Internet bis zum eigenen Netzwerk möglich sein. Dies bieten moderne Lösungen mithilfe weltweit verteilter Monitoring-Punkte. Damit lässt sich sehr schnell erkennen, wo ein aktuelles Problem besteht. Wenn zum Beispiel bei einem Cloud- oder Internet-Anbieter erhebliche Performance-Einbußen oder sogar größere Ausfälle auftreten, stellt sie ein Dashboard mit der Anzahl der betroffenen Server und in der korrekten geografischen Lage dar. Dies erleichtert die Fehlerbehebung, so dass der Dienst deutlich schneller wieder zur Verfügung steht.

Cloud-Leistung testen

Mithilfe von Lösungen für synthetisches Monitoring lässt sich die Cloud-Performance sogar im Vorhinein testen, ohne selbst Software installieren zu müssen. Über eine As-a-Service-Lösung prüfen Finanzunternehmen den Pfad, den Kunden von außerhalb des Unternehmensnetzwerks bis zu den wichtigsten Anwendungen zurücklegen. So erhalten sie bereits vor der Anwendungsmigration in die Cloud einen Eindruck von der zu erwartenden User Experience.

Probleme rasch erkennen

Dank dieser Transparenz können IT-Teams die Ursachen von Problemen schnell erkennen und anstelle von Schuldzuweisungen zielgerichtete Diskussionen mit den entsprechenden Drittanbietern führen. Darüber hinaus bietet End-to-End-Monitoring aus Sicht der Netzwerkplanung viele Vorteile. Diesen Aspekt sollten Finanzdienstleister in ihre IT-Strategien aufnehmen. Die Visualisierung und Bewertung der Leistung über Anwendungen, Benutzergruppen und Standorte hinweg ermöglicht ein besseres Verständnis dafür, wie kritische Dienste aus Benchmark-Perspektive abschneiden und wie sie sich optimieren lassen.

Hilfe durch End-to-End-Monitoring

Die Digitalisierung ist für den Finanzsektor praktisch alternativlos. Denn die Vorteile und Chancen sind extrem wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der gesamten Branche. Jedoch entstehen damit auch Herausforderungen, vor allem in Bezug auf Verfügbarkeit, Internetkonnektivität, Ausfälle und das digitale Erlebnis. Neue Lösungen für das End-to-End-Monitoring helfen dabei, diese Herausforderungen zu meistern, und schaffen gleichzeitig einen Mehrwert, damit die Digitalisierung im Finanzsektor gelingen kann.

Imageschäden drohen durch IT-Mängel

Marcus Gerstmann

Head of Sales DACH and Central Europe Cisco ThousandEyes

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.