Bausparkasse

LBS Südwest spürt Vorboten der Zinswende

Die Landesbausparkasse (LBS) Südwest, deren Betriebsergebnis 2021 bei niedrigen 22 Mill. Euro lag, erwartet im laufenden Jahr eine signifikante Steigerung dieser Kennzahl.

LBS Südwest spürt Vorboten der Zinswende

spe Stuttgart

Die auch für Europa erwartete Zinswende am Kapitalmarkt wirkt sich bereits auf das Geschäft der Landesbausparkasse (LBS) Südwest aus. Nachdem sich das Betriebsergebnis der LBS 2021 auf einem niedrigen Niveau von rund 22 Mill. Euro stabilisiert hatte, geht der Vorstand bereits für das laufende Jahr von einer signifikanten Steigerung dieser Gewinnkennzahl aus.

Zweistellige Zuwächse

Wie der Vorstandsvorsitzende Stefan Siebert bei der Vorstellung der Jahreszahlen 2021 in Stuttgart weiter sagte, rechnet er von 2023 an mit jährlichen Zuwächsen im gut zweistelligen Bereich. So registrierte die LBS bereits im Januar ein sehr stark anlaufendes Neugeschäft von arbeitstäglich 540 Vertragsabschlüssen mit einer Bausparsumme von zusammen 45 Mill. Euro. 2021 lagen diese Werte durchschnittlich noch 22% niedriger. Parallel dazu kommt der LBS, wie der gesamten Branche, das allmähliche Auslaufen hochverzinslicher Altverträge zugute, die die Kassen bekanntlich laut Bundesgerichtshof kündigen dürfen, wenn sie trotz Zuteilungsreife nach zehn Jahren nicht abgerufen werden.

Scharfe Kritik übte Siebert an der Einführung eines zweiprozentigen Kapitalpuffers aus der Finanzierung von Wohnimmobilien durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mit Wirkung vom 1.Februar 2023. Der LBS-Chef be­tonte, dass Hypothekenkredite in Deutschland üblicherweise gut besichert seien und daher keinen zusätzlichen Risikopuffer benötigten. Hinzu komme, dass diese Maßnahme Baufinanzierern ex post die Margen für Bestandskredite verengen würde. „Dadurch werden Baufinanzierungen teurer“, stellte Siebert klar.

Rückläufiges Neugeschäft

Im vergangenen Jahr registrierte die LBS Südwest ein um 12,9% rückläufiges Brutto-Neugeschäft von 8,7 Mrd. Euro bei einer um 3,3% auf 122,4 Mrd. Euro gesunkenen Bausparsumme. Die LBS zahlte 2021 Kredite über 1,78 Mrd. Euro aus. Das Volumen der vergebenen Baudarlehen, mit dem die LBS die Rückgänge beim Bausparen teilweise kompensieren konnte, legte um 4,8% auf 11,2 Mrd. Euro zu.