Mietendeckel beginnt zu greifen

VDP: Geringerer Anstieg der Neuvertragsmieten dämpft Preisauftrieb bei Mehrfamilienhäusern

Mietendeckel beginnt zu greifen

Trotz Konjunktureintrübung steigen die Immobilienpreise weiter. Während Investoren bei Mehrfamilienhäusern vorsichtiger werden, ist die Nachfrage nach selbst genutztem Wohneigentum ungebrochen. Wie eine Umfrage der privaten Bausparkassen ergibt, steigt auch die Bereitschaft wieder, dafür zu sparen.lee Frankfurt – Trotz zunehmender Konjunktursorgen steigen die Immobilienpreise in Deutschland weiter. Wie der Verband der Deutschen Pfandbriefbanken (VDP) am Montag mitteilte, stieg der auf der Basis der von Immobilienfinanzierungsgeschäften erhobene Index im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 5,9 %.Gewerbeimmobilien verteuerten sich demnach parallel zum Gesamtmarkt um 5,9 %. Dahinter steckten allerdings zwei gegenläufige Entwicklungen: Während die Preise für Büroimmobilien im Schnitt um 8,8 % stiegen, entwickelten sich Preise für Einzelhandelsimmobilien seitwärts.Bei den Wohnimmobilien verlangsamte sich der Preisanstieg weiter: Der Teilindex verzeichnete in der Fläche im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 5,8 %. In den aus Sicht der Immobilienwirtschaft sieben wichtigsten Städten legten die Preise lediglich um 3,6 % zu.Besonders spürbar war die nachlassende Preisdynamik bei den Mehrfamilienhäusern. In der Fläche verteuerten sich Mehrfamilienhäuser im Schnitt um 5,6 %, was laut VDP den geringsten Anstieg seit drei Jahren darstellte.In den sogenannten Top-7-Städten, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München legten die Preise für Mehrfamilienhäuser um 3,7 % zu. Hintergrund ist das deutlich verlangsamte Wachstum der Neuvertragsmieten, die nur noch um 2,7 % zulegten, nach einem Plus von 4,8 % im Vorjahresquartal. Der Rückgang dürfte größtenteils auf die Verunsicherung durch die insbesondere in der Hauptstadt geführte Debatte um den Mietendeckel zurückzuführen sein. Wie aus der VDP-Statistik hervorgeht, stiegen die Neuvertragsmieten abseits der Metropolen um 5 % und damit stärker als vor einem Jahr(siehe Tabelle). Trend zum Eigenheim hält anIn unverändertem Tempo stiegen den Angaben zufolge die Preise für selbst genutztes Wohneigentum. Die Preise für Eigenheime legten demnach um 6,0 % zu, Eigentumswohnungen verteuerten sich im Schnitt um 6,1 %. Der VDP führt dies auf die gute Situation auf dem Arbeitsmarkt und fiskalischen Anreize zurück. In den Top-7-Städten legten die Preise für selbst genutztes Wohneigentum im Schnitt um 3,4 % zu. Eigenheime verteuerten sich etwas stärker als Eigentumswohnungen. Wie aus den Ergebnissen der ebenfalls am Montag veröffentlichten Herbstumfrage des Verbands der privaten Bausparkassen hervorgeht, zieht die Zahl derjenigen, die auf die eigenen vier Wände sparen, wieder an. Auf die Frage, auf was sie sparen wollen, gaben demnach 39 % der Befragten Wohneigentum an. Damit erholte sich der Wert vom historischen Tief von 29 %, auf den der Wert vor dem Hintergrund der öffentlichen Diskussion über die niedrigen Zinsen und den rasanten Preisanstieg bei Wohnimmobilien in der Sommerumfrage gesackt war. Der Verband lässt seit 20 Jahren 2 000 Bundesbürger ab 14 Jahren befragen.