Krisenbank

Monte dei Paschi sieht sich im Aufwind

Der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena gelingt die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Jetzt ist eine milliardenschwere Kapitalerhöhung notwendig, um einen Käufer zu finden.

Monte dei Paschi sieht sich im Aufwind

bl Mailand

Die mehrheitlich staatliche italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) ist 2021 erwartungsgemäß in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat einen Nettogewinn von 310 (i.V. –1,69 Mrd.) Mill. Euro ausgewiesen. Hauptgründe dafür waren neben dem Anstieg des Provisionsergebnisses um 3,8 % auf 1,48 Mrd. Euro die Reduzierung der operativen Kosten um 3,6 % auf 211 Mill. Euro sowie die deutlich niedrigeren Rückstellungen für Problemkredite auf 163 (250) Mill. Euro. Außerdem waren 2020 außerordentliche Kosten für Restrukturierungen angefallen. CFO Giuseppe Sica, der den abgelösten CEO Guido Bastianini vertrat, sagte auf einer Pressekonferenz, man habe alle Ziele erreicht oder übertroffen.

Sica hob hervor, dass das Provisionsergebnis eine wachsende Bedeutung für Italiens viertgrößte Bank habe und den Rückgang des Zinsüberschusses von 5,4 % auf 1,22 Mrd. Euro mehr als kompensiere. Zunehmend wichtiger werde das Wealth Managment mit Assets under Management von 104,2 (102,1) Mrd. Euro. Er unterstrich zudem die höheren Erträge von 2,98 (2,94) Mrd. Euro sowie die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten im Umfang von 4,6 Mrd. Euro. Für die verbliebenen Risiken habe man Rückstellungen von 1,7 Mrd. Euro getroffen. Die Kernkapitalquote CET 1 (fully loaded) der Bank, die 2021 beim Stresstest der EBA das schlechteste Ergebnis aller 50 Banken ausgewiesen hatte, stieg auf 11 (9,9) %.

Die Aufwandsquote ist mit 70,7 (74,2) % nach wie vor hoch. Das soll mit ein Grund für die Ablösung von Bastianini gewesen sein, der nach Auffassung von EZB und EU die europäischen Vorgaben nicht erreicht hat. Wichtigste Aufgaben des neuen CEO Luigi Lovaglio wird es sein, bei der zu 64 % verstaatlichten Bank eine Kapitalerhöhung um 2,5 Mrd. Euro in diesem Jahr durchzuführen. Zuvor waren Gespräche über eine Übernahme durch Unicredit gescheitert. Jetzt läuft die Suche nach einem neuen Partner.

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