Kollabierte US-Bank

Neues Joint Venture soll Signature-Immobilienkredite verwalten

Die US-Einlagensicherung FDIC geht ein Joint Venture mit privaten Investoren um Blackstone ein. Dieses soll große Teile des Gewerbeimmobilienportfolios der kollabierten Signature Bank verwalten.

Neues Joint Venture soll Signature-Immobilienkredite verwalten

Klarere Perspektiven
für Signature-Portfolio

Blackstone steigt bei Milliarden-Immobilienkrediten ein

xaw New York

Neun Monate nach dem Zusammenbruch der Signature Bank ist die Perspektive für das Gewerbeimmobilienportfolio des regionalen US-Geldhauses klarer. So geht die Einlagensicherung FDIC ein Joint Venture mit einer vom Private-Equity-Riesen Blackstone und anderen Investoren kontrollierten Gesellschaft ein, die von Signature aufgelegte Hypothekenkredite im Volumen von 16,8 Mrd. Dollar verwalten und liquidieren soll. Die Firmen haben für 1,2 Mrd. Dollar eine Beteiligung von 20% an der neu gegründeten SIG CRE Venture erworben, die FDIC kontrolliert weiterhin die übrigen Anteile.

Die Signature Bank geriet im März unter Zwangsverwaltung durch den staatlichen Einlagensicherungsfonds – einer der Höhepunkte der Krise unter regionalen Geldhäusern, denen die rapiden Zinserhöhungen der Federal Reserve ab dem Frühjahr 2022 zum Verhängnis wurden. Mit der Silicon Valley Bank kollabierte zunächst ein führender Tech-Finanzierer, Anfang Mai folgte die First Republic Bank. Damit standen binnen kurzer Zeit drei der vier größten Bankzusammenbrüche in der Geschichte der Vereinigten Staaten fest.

Für die Signature Bank fand die FDIC mit New York Community Bancorp zwar binnen acht Tagen einen Abnehmer, das insgesamt 33 Mrd. Dollar schwere Immobilienkreditportfolio des kollabierten Geldhauses blieb bei der Transaktion aber außen vor. Gerade in New York gehörte Signature mit einem Anteil von 12% laut dem Datendienstleister Trepp zu den führenden Lendern im Gewerbe-Segment. Die FDIC vermarktete die in ihrer Verwaltung verbleibenden Kredite und Assets der Bank seit September im Auktionsprinzip, zog dabei aber Gebote von bis zu 40% unter Nennwert an. Analysten fürchten, dass die nun gewährten Discounts die Preise am US-Gewerbeimmobilienmarkt auf Jahre hinaus negativ beeinflussen.

Dabei ist das Segment ohnehin schwer angeschlagen. Der Bauboom des vorangegangenen Jahrzehnts sorgt in vielen Metropolen für ein strukturelles Überangebot an Gewerbeflächen. Verschärft wird dies durch den Homeoffice-Trend aus Coronazeiten. Laut dem Datendienst Kastle schwankt die Büro-Belegungsquote im Schnitt zehn führender US-Großstädte seit Monaten um die Marke von 50%.

Blackstone verweist unterdessen auf die Stabilität der im neuen Joint Venture gehaltenen Kredite. Bei diesen handele es sich zu 90% um Festzinsdarlehen mit niedrigen Kupons. Die Schuldner verfügten über ausreichend hohe Cash-flows, um ihren Verpflichtungen nachzukommen.

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