Rechenzentrum-Betreiber

Northern Data hat das Testat für 2020

Die Northern-Data-Aktie legt kräftig zu, nachdem das Unternehmen kurz vor knapp das Testat für den 2020er Abschluss erhalten hat. Die Hauptversammlung kann im Dezember stattfinden.

Northern Data hat das Testat für 2020

bg Frankfurt

Die Aktie des Rechenzentrum-Betreibers Northern Data hat am Dienstag in der Spitze um 28% auf 88,00 Euro angezogen, nachdem das Unternehmen meldete, jeweils uneingeschränkte Testate der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG für den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2020 erhalten zu haben. Dieser war schon lange überfällig und musste nun zwingend vorliegen, damit die Hauptversammlung angesichts der Einladungsfristen noch bis Ende Dezember stattfinden kann. Das Aktionärstreffen werde spätestens am 23. Dezember 2021 stattfinden, heißt es in der Ad-hoc-Mitteilung.

Mit dem Testat fällt nun eine Menge Druck ab von Northern Data, die in den vergangenen 18 Monaten eine rasante Entwicklung inklusive M&A-Tätigkeiten und Kapitalerhöhungen hingelegt hatte. Die Schwierigkeit der Testierung von Umsätzen ergab sich unter anderem daraus, dass es keine triviale Aufgabe ist, im Kundenauftrag getätigtes Bitcoin-Mining nach IFRS zu erfassen. Hinzu kamen die Auswirkungen einer Akquisition, für die das Closing erst spät im Jahr 2021 erfolgte, die aber noch mit ihren Kollateral-Einflüssen für den 2020er Abschluss berücksichtigt werden musste. Außerdem hatte sich Northern Data erst spät im laufenden Jahr entschlossen, KPMG mit dem Audit zu beauftragen.

Der Vorstand bekräftigte am Dienstag außerdem seine Guidance für das Geschäftsjahr 2021. Diese sieht Umsatzerlöse in Höhe von 180 bis 220 Mill. Euro sowie ein gegenüber 2020 unverändertes Betriebsergebnis (Ebitda) von 100 bis 125 Mill. Euro vor. Ganz aus dem Schneider ist Northern Data aber noch nicht, da die Finanzaufsicht BaFin Strafanzeige wegen des Verdachts der Marktmanipulation gestellt hatte im Zusammenhang mit dem Erwartungsmanagement rund um die Whinstone-Transaktion.

Die Anzeige wurde im Oktober bekannt, aber schon im Februar 2021 gestellt. Northern Data zeigte sich zuversichtlich, den Sachverhalt in vollständiger Kooperation mit den Justizbehörden aufzuklären.