Kriminalität

NRW geht mit Soko gegen Geldautomaten­sprenger vor

Behörden gehen gegen stark gestiegene Zahl von Fällen in Nordrhein-Westfalen vor. Das bevölkerungsreichste Bundesland ist hiervon überproportional betroffen.

NRW geht mit Soko gegen Geldautomaten­sprenger vor

ak Köln

Die Zahl der Geldautomatensprengungen in Nordrhein-Westfalen ist im laufenden Jahr stark gestiegen. Bis dato seien 73 Fälle gezählt worden – eine Verdreifachung zum Vorjahreszeitraum, teilte das NRW-Innenministerium am Mittwoch mit. Innenminister Herbert Reul (CDU) hat jetzt eine Sonderkommission eingesetzt, um Geldautomatensprengungen gezielter zu bekämpfen. „Ich will handeln, bevor es Tote gibt.“ Denn die Täter gingen immer brutaler vor. Während früher vor allem Gas eingesetzt wurde, nutzen die Kriminellen heute Festsprengstoff, um die besseren Sicherheitsvorkehrungen zu überwinden. Dabei kommt es oft auch zu großen Schäden am Gebäude.

Ende Februar haben Banken, Volksbanken, Sparkassen und die Polizei bei einem Treffen im Innenministerium ein Maßnahmenpaket beschlossen. So erstellen Banken und Polizei für jeden der rund 11000 Geldautomaten in Nordrhein-Westfalen eine Gefahrenbewertung, um geeignete Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Hierzu zählen ein Zu­fahrtsschutz sowie eine verbesserte Überwachung der Innenräume. Auch der Abbau von Geldautomaten an Risikostandorten kommt als Maßnahme in Frage.

Im vergangenen Jahr wurden in NRW 152 Geldautomaten gesprengt, im gesamten Bundesgebiet dürften es rund 400 gewesen sein. Das be­völkerungsreichste Bundesland ist damit überproportional betroffen. Das dürfte an der Nähe zu den Niederlanden liegen, da nach den Erkenntnissen der Polizei viele Tätergruppen von dort kommen.

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