Versicherungswirtschaft

Österreichs Aufsicht hält Versicherer für solide kapitalisiert

Die Versicherungsbranche in Österreich gerät zwar in der Krise unter Druck, verfügt aber über ausreichend Kapital, wie die Wiener Finanzaufsicht FMA festhält.

Österreichs Aufsicht hält Versicherer für solide kapitalisiert

tl Frankfurt

Österreichs Versicherer stehen zwar im Zuge des Ukraine-Kriegs unter Druck, zeigen sich aber nach Einschätzung der Aufsicht durch eine gute Kapitalausstattung widerstandsfähig. Zwei Drittel der Versicherer wiesen einen Solvabilitätsgrad von über 200% aus, verfügten also über doppelt so hohe Eigenmittel wie regulatorisch vorgeschrieben, hält Österreichs Finanzmarktaufsicht FMA in ihrem Bericht zur Lage der Branche fest. Insgesamt ergebe sich für die Branche ein ambivalentes Bild. Die großen Verluste auf den Kapitalmärkten ließen das verwaltete Vermögen der österreichischen Versicherer zwischen 1. Januar und 30. Juli um 9% auf rund 125 Mrd. schrumpfen. Gleichzeitig seien aber die Beitragseinnahmen um rund 7% gestiegen.

„Unsichere Zeiten hinterlassen nicht nur tiefe Spuren bei den Finanz- und Kapitalanlagen der Assekuranzen, sie erhöhen gleichzeitig auch das Bedürfnis nach Sicherheit und damit Versicherungsschutz merklich“, hält der Vorstand der FMA fest. „Die steigenden Zinsen drücken zwar einerseits die Kurswerte des bestehenden Anleiheportfolios, sie attraktivieren aber gleichzeitig wieder das Geschäft mit den Lebensversicherungen als Anlageprodukt, das sehr zinssensibel ist.“ Alle Versicherer hätten bereits Strategien implementiert, um ihre Geschäftspolitik nach ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien (ESG) auszurichten. Laut Klima-Stresstest der FMA sind sie bezüglich Nachhaltigkeitsrisiken überdurchschnittlich resilient. Klimarelevant sei in etwa ein Fünftel des Gesamtportfolios der Versicherer.

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