PwC-Umfrage

Prozess-Digitalisierung treibt Assekuranz um

Für die deutschen Versicherer sind die Digitalisierung der Prozesslandschaft ebenso wie die Schaffung eines nachhaltigen Geschäftsmodells aktuell die beiden wichtigsten Themen. Dies zeigt eine Erhebung der Wirtschaftsprüfungs- und...

Prozess-Digitalisierung treibt Assekuranz um

sto Frankfurt

Für die deutschen Versicherer sind die Digitalisierung der Prozesslandschaft ebenso wie die Schaffung eines nachhaltigen Geschäftsmodells aktuell die beiden wichtigsten Themen. Dies zeigt eine Erhebung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) unter Führungskräften der Assekuranz. Demnach ist für 61% der Befragten die Digitalisierung der Prozesslandschaft das Thema Nummer 1, das die eigene Gesellschaft am stärksten beschäftigt. Mit 48% der Nennungen kam die Nachhaltigkeit auf den zweiten Platz. Das Thema Kosteneffizienz oder -reduktion landete mit 41% auf dem dritten Platz.

Chancen auf Wachstum

In der Digitalisierung der eigenen Prozesse erkennen auch die meisten Befragten die größten Wachstumschancen, gefolgt von der Anpassung des Produktportfolios und der Steigerung der Vertriebsleistung. Allerdings bewerten nur 63% der Befragten den Umgang mit neuen Technologien in ihrem Hause bislang als gut. Und noch weniger, nämlich nur 34%, betrachten ihr eigenes Unternehmen als gut aufgestellt bei der Nutzung der künstlichen Intelligenz (KI). Mehr als die Hälfte sieht das eigene Haus beim Einsatz von KI als schlecht gerüstet. Und dies, obwohl KI bei der Bewertung von Risiken und der Schadensregulierung sehr hilfreich sein kann.

Beim zweitwichtigsten Thema, der Nachhaltigkeit, bezeichnen sich immerhin 78% als gut. Als die größten Herausforderungen in diesem Zusammenhang sehen die Befragten die Implementierung eines Nachhaltigkeitsmanagementsystems (41%) sowie die Verankerung des Nachhaltigkeitsgedankens in der Unternehmensphilosophie (39%).

Die aktuelle Stimmung in der Versicherungsbranche werten mit 57% deutlich mehr als die Hälfte der Befragten angesichts der Pandemie als eher mittelmäßig. Für 42% ist sie gut. Aber immerhin mehr als die Hälfte (54%) der im Juni befragten 112 Entscheider rechnet damit, dass sich die Lage in der Versicherungsbranche im kommenden halben Jahr weiter verbessern wird. Für knapp 30% wird sie sich dagegen nicht verändern. Nur etwa jede sechste Führungskraft prognostiziert einen negativen Trend. „Angesichts der Impffortschritte und Lockerungen von Lockdown-Maßnahmen steigt die Zuversicht der Branche. Versicherer fokussieren sich noch stärker auf Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung, um nach der Pandemie an ihr starkes Wachstum der Vorkrisenzeit anknüpfen zu können“, erläutert Mathias Röcker, Insurance Leader und Partner bei PwC Deutschland.

Die größten Risiken

Als die größten Risiken für Versicherer werden der Umfrage zufolge hohe Kapazitäten und niedrige Anlagerendite (47%) sowie ein kommender Mangel an qualifizierten Mitarbeitern (43%) angesehen. Eine Wirtschaftskrise bereitet 37% Sorgen. 29% betrachten Cyberkriminalität als das größte Risiko.