Betriebsgewinn verdreifacht

Stadtsparkasse Düsseldorf trumpft nach Zinswende auf

Die Stadtsparkasse Düsseldorf hat ihren Gewinn 2023 mehr als verdreifacht. Allerdings blieb das Kreditneugeschäft etwas auf der Strecke.

Stadtsparkasse Düsseldorf trumpft nach Zinswende auf

Betriebsgewinn verdreifacht

Stadtsparkasse Düsseldorf trumpft auf

Zinsüberschuss nahezu verdoppelt – Allerdings bricht Kreditneugeschäft ein

ab Düsseldorf

Die Stadtsparkasse Düsseldorf blickt auf ein Ausnahmejahr zurück, das sich in dieser Form nicht wiederholen dürfte. Das Betriebsergebnis nach Bewertung hat sich 2023 auf 204 Mill. Euro mehr als verdreifacht, wie der seit Jahresbeginn amtierende Vorstandschef Stefan Dahm vor der Presse sagte. Grund dafür war die Zinswende, die den Zinsüberschuss auf 340 (i.V. 178) Mill. Euro anschwellen ließ. Da die Bank in den Vorjahren wenig Fristentransformation betrieben habe, schlage die Zinswende bis ins Ergebnis durch, sagte Dahm.

Nicht ganz so rosig sah es allerdings im Kundengeschäft aus. Namentlich das Kreditneugeschäft brach ein. An Krediten neu zugesagt wurden 1,3 Mrd. Euro nach 2,3 Mrd. Euro im Vorjahr. Betroffen war davon sowohl das Geschäft mit privaten Kunden – Stichwort: Immobilien – als auch jenes mit gewerblichen Kunden.

Stadtsparkasse hofft auf Erholung

Angesichts der gestiegenen Zinsen und Baukosten blieb das Baufinanzierungsgeschäft hinter den Erwartungen zurück, räumte Dahm ein. Mit 416 Mill. Euro kam es nahezu zu einer Halbierung der Bewilligungen an Privatkunden. Im gewerblichen Geschäft, in dem sich das deutlich eingetrübte Investitionsklima bemerkbar machte, gab das Neugeschäft ebenfalls um fast 40% auf 935 Mill. Euro nach.

Dahm geht allerdings davon aus, dass sich die Situation am Wohnimmobilienmarkt im laufenden Jahr entspannt. Im gewerblichen Geschäft sei der Rückgang allerdings auch auf eine „bewusste unternehmerische Entscheidung“ zurückzuführen. So wurde ein großer fälliger Kredit zurückgezahlt und nicht prolongiert, führte Dahm aus, ohne Ross und Reiter zu nennen. Letztlich verringerte sich der Kreditbestand um 2,2% auf 10,4 Mrd. Euro. Dem standen Einlagen von 15,2 (−4,6%) gegenüber. Für den laufenden Turnus wird mit einem Kreditwachstum von etwa 1,5% gerechnet.

Kein Signa-Gläubiger

Als Absage an Investitionskredite für den Mittelstand will Dahm das jedoch nicht verstanden wissen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere mittelständischen Kunden im laufenden Jahr wieder bestmöglich unterstützen können“, sagte der Sparkassenchef. Die Risikovorsorge ist im abgelaufenen Turnus leicht gestiegen auf saldiert 26 Mill. Euro. Davon entfiel gut die Hälfte auf das gewerbliche Kreditgeschäft, darunter auch ein größeres Einzelpaket, wie Dahm sagte. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft dürfte sich in den nächsten Jahren auf einem Niveau zwischen 25 und 30 Mill. Euro jährlich einpendeln, schätzt Dahm.

Bei Immobilienkrediten musste das öffentlich-rechtliche Institut keine größeren Abschreibungen verkraften. Insbesondere habe es keine Einzelwertberichtigungen gegeben. Im Markt war spekuliert worden, die Stadtsparkasse gehöre auch zu den Gläubigern der insolventen Signa-Gruppe. Das dementierte Dahm ganz klar.

Doch auch im Wertpapiergeschäft mit Kunden lief es 2023 für die Stadtsparkasse nicht ganz so rund. So gab das Wertpapierkommissionsgeschäft um fast 18% auf 1,3 Mrd. Euro nach. Dabei war eine Umschichtung der Kunden in Richtung Festverzinsliche zu verzeichnen. Trotzdem konnte die Bank den Provisionsüberschuss leicht ausbauen.

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