Paul Otto, F5

„Suchen Kandidaten mit einzigartigem Vorwissen“

Als Kryptofonds stellt F5 besondere Herausforderungen an Bewerber, aber das meiste ist dann doch Training on the job, so der CIO des Berliner Fintechs, Paul Otto, im Interview der Börsen-Zeitung. Für Profile in der Software-Entwicklung braucht man Top-Spezialisten – und die sind wieder verfügbar für F5.

„Suchen Kandidaten mit einzigartigem Vorwissen“

Björn Godenrath.

Herr Otto, wie läuft das Recruiting heute bei F5 Crypto? Was hat sich verändert gegenüber den Boomzeiten?

Wir sind selbstfinanziert und denken langfristig. Das bedeutet, unser Recruiting folgt nicht streng den Krypto-Preisen, sondern unseren Ansprüchen. Wir bauen Deutschlands bestes Krypto-Fonds-Team auf. Wir verbessern uns ständig, egal in welcher Marktlage.

Wie viel Vorwissen braucht man für einen Job? Wie viel geht über Training on the Job?

Auch im Krypto-Unternehmen sind übliche Jobs zu tun, die man aus jedem Unternehmen kennt. Für unsere Krypto-spezifischen Jobs suchen wir Kandidaten, die einzigartiges Vorwissen mitbringen. Dennoch ist 90% Learning by Doing, denn der junge Sektor hat wenige Standards. Das beginnt bei einfachen Formulierungen: Blockchain übersetzt man nicht als Blockkette, aber Slashing als Kürzung. Da muss sich jeder Mitarbeiter zu Beginn einarbeiten.

Wie beurteilt F5 Crypto allgemein die Lage am Krypto-Jobmarkt und was raten Sie Einsteigern: Ruhig heute rein oder besser warten auf bessere Zeiten?

Der Krypto-Market ist aktuell in der Aufbauphase. Das bedeutet, Manager verfeinern Prozesse, Programmierer programmieren und die Business Developer bauen neue Produkte auf. Weniger stark nachgefragt sind Experten im Onboarding sowie Personen für Marketing-Kampagnen. Diese Positionen werden, wenn der Markt anzieht, gesucht werden und können besonders dann auch entsprechend verhandeln.

Wie ist die Gehaltsentwicklung: konstant, weniger oder punktuell sogar erhöhte Vergütungen?

Gehälter für langjährige Mitarbeiter, die Expertise aufgebaut haben, zu kürzen, sehe ich als den falschen Weg. Aber es gibt natürlich nur dann üppige Erhöhungen und Boni, wenn das Unternehmen Gewinne erwirtschaftet.

Ist es heute möglich, Software-Entwickler und andere Fachleute günstiger anzuheuern – oder hat sich an den Gehaltsvorstellungen nichts verändert?

Es ist aktuell wieder möglich, hoch qualifizierte Entwickler zu bekommen. Es war ja zeitweise fast überhaupt nicht möglich, kompetente Bewerber im freien Markt auf Developer-Stellen zu finden. Diese Leute sind jedoch immer gut bezahlt, daran hat sich wenig geändert. Sie sind aber auch jeden Cent wert.

Wie wichtig sind die Personalkosten heute bei der strategischen Gesamtplanung?

Bei unseren Krypto-Investment-Produkten haben wir keinerlei Material- oder Fertigungskosten. Wir sind Dienstleister. Als solcher stellen die Personalkosten den größten Kostenfaktor dar. Strategisch wichtig sind an erster Stelle aber nicht die Ausgaben, sondern die Einkünfte. Sie kennen sicher die Beispiele erfolgreicher Tech-Unternehmen, die mit teilweise kleinen, aber hochgradig spezialisierten Headcounts in der Lage sind, enorme Cashflows zu erreichen. Das ist auch unser strategisches Ziel.

Die Fragen stellte

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