Italien

Systemlösung für Eurovita

Das italienischen Ministerium für Industrie und Unternehmen hat den angeschlagenen Versicherer Eurovita unter eine außerordentliche Vewaltung gestellt.

Systemlösung für Eurovita

bl Mailand

Das italienische Ministerium für Industrie und Unternehmen hat auf Vorschlag der Versicherungsaufsicht Ivass eine außerordentliche Verwaltung und die Auflösung der Organe mit Verwaltungs- und Kon­trollfunktionen bei der schwer angeschlagenen Versicherung Eurovita angeordnet. Dem Vernehmen nach soll ein Flächenbrand durch eine Systemlösung verhindert werden, an der sich neben diversen Versicherern auch die Partnerbanken beteiligten. Eurovita war Anfang Februar unter Sonderverwaltung gestellt worden. Die damals angeordnete Aussetzung der vorzeitigen Rückerstattung von Policen wurde jetzt bis zum 30. Juni verlängert.

Ivass ernannte Alessandro Santoliquido zum Kommissar für die außerordentliche Verwaltung und den neapolitanischen Professor für Handelsrecht, Antonio Blandini, zum Vorsitzenden des Aufsichtsausschusses. Ziel sei es, eine ordnungsgemäße Durchführung der Aktivitäten zu gewährleisten und eine Marktlösung zu erreichen. Santoliquido soll während der Dauer der Sonderverwaltung, die maximal ein Jahr dauern kann, aber verlängerbar ist, einen Rettungsplan erarbeiten.

An der Lösung könnten sich neben Versicherern wie Generali und Unipol auch Banken wie Intesa Sanpaolo sowie die Banken beteiligen, die die Produkte des Versicherers an ihren Schaltern verkaufen. Das sind die Südtiroler Sparkasse, Fideuram, Finecobank und der Credito Emiliano. Auch die Post (Poste Italiane) könnte an einer Lösung beteiligt sein. Es sollen ein Flächenbrand verhindert und die 350 000 Kunden des Versicherers geschützt werden. Der Kapitalbedarf von Eurovita, die von dem Fonds Cinven kontrolliert wird, der 100 Mill. Euro investiert hat, wird auf 300 Mill. Euro geschätzt.

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