UBP kauft Danske-Bank-Aktivitäten

Die von einem Geldwäscheskandal in der estnischen Filiale Tallinn geschüttelte dänische Großbank Danske Bank verkauft ihre in Luxemburg domizilierten internationalen Vermögensverwaltungsaktivitäten an die Genfer Privatbank Union Bancaire Privée.

UBP kauft Danske-Bank-Aktivitäten

dz Zürich

Die von einem Geldwäscheskandal in der estnischen Filiale Tallinn geschüttelte dänische Großbank Danske Bank verkauft ihre in Luxemburg domizilierten internationalen Vermögensverwaltungsaktivitäten an die Genfer Privatbank Union Bancaire Privée.

Die als Asset-Deal gestaltete Transaktion soll im vierten Quartal des laufenden Jahres zum Abschluss gebracht werden. 2020 beschäftigte die Danske Bank in Luxemburg 86 Personen, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Diese erwirtschafteten Einnahmen in Höhe von 1112 Mill. dkr oder rund 160 Mill. sfr. Der Vorsteuergewinn wird mit 37 Mill. dkr bzw. mit umgerechnet rund 5,5 Mill. sfr ausgewiesen.

Aus dem Verkauf zieht die Danske Bank nach eigenen Angaben einen Gewinn von 250 Mill. dkr (37 Mill. sfr). Zum Übernahmepreis machen die beiden Parteien keine Angaben.

Mit der Übernahme legen die von UBP in Luxemburg betreuten Ver­mögen den Angaben zufolge auf 33 Mrd. sfr zu. Die Bank betreute per Ende Dezember insgesamt 147,4 Mrd. sfr. UBP ist seit 2002 im Großherzogtum etabliert. In den letzten Jahren hat die Bank den Standort zu ihrem europäischen „Hub“ aufgewertet.

Die über 1800 Mitarbeitende zählende Bank ist in den vergangenen Jahren durch mehrere Übernahmen gewachsen. Unter anderem erwarb das Institut das internationale Pri­vate Banking der Royal Bank of Scotland­ und der Lloyd Banking Group, die beide in der Finanzkrise vom britischen Staat gerettet werden mussten. Mit einem ähnlichen Hintergrund hatte UBP vor einiger Zeit auch die Schweizer Filiale der niederländischen ABN Amro Group erworben. Erst vor zwei Tagen hat die Genfer Privatbank die Übernahme der Millennium Banque Privée in der Schweiz vom Banco Comercial Portugês bekannt gegeben.

Netto fließen Mittel zu

Die UBP-Gruppe steht im Ei­gentum­ der Bankiersfamilie de Picciotto­, die mit Guy de Picciotto auch den aktuellen CEO stellt. Bankgründer Edgar de Picciotto war bis zu seinem Tod im März 2016 Verwaltungsratspräsident. Diese Funktion obliegt nun seinem ältesten Sohn Daniel.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete UBP einen Gewinn von 181 Mill. sfr. Dabei erreichte das Institut einen Nettozufluss der verwalteten Vermögen von fast 9 Mrd. sfr oder mehr als 6%.