Jahreszahlen

Volksbank Darmstadt Mainz fährt ein Viertel mehr Gewinn ein

Die Volksbank Darmstadt Mainz wartet für 2023 mit einem kräftigen Gewinnschub auf. Das im vergangenen Jahr durch Fusion entstandene Institut fuhr deutlich höhere Zinserträge ein und profitierte von niedrigeren Risikokosten.

Volksbank Darmstadt Mainz fährt ein Viertel mehr Gewinn ein

Zinsanstieg beflügelt Volksbank Darmstadt Mainz

Fusioniertes Institut verdient vor Steuern ein Viertel mehr – Zuversicht für das laufende Jahr

fir Mainz

Dank kräftig gestiegener Zinseinnahmen und einer rückläufigen Risikovorsorge hat die Volksbank Darmstadt Mainz im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Viertel mehr verdient als im Vorjahr. Das Institut, das 2023 aus der Mainzer Volksbank und der Volksbank Darmstadt-Südhessen hervorgegangen ist, fuhr im vergangenen Jahr ein Vorsteuerergebnis von 123 Mill. Euro ein nach 98 Mill. Euro im Jahr 2022.

Das Jahr sei im Angesicht der zu stemmenden Fusion besser verlaufen als erwartet, befanden Vorstandssprecher Uwe Abel und Matthias Martiné in der ersten gemeinsamen Bilanzpressekonferenz am Montag in Mainz. Seit der Zusammenführung der Bankensysteme im November ist die Verschmelzung abgeschlossen.

Kunden schichten Gelder um

Die nun mit einer Bilanzsumme von 14,6 Mrd. Euro drittgrößte Volksbank Deutschlands steigerte den Kreditbestand um 460 Mill. oder 4,3% auf 11,2 Mrd. Euro. Das Neugeschäft kam auf mehr als 2,1 Mrd. Euro. Die Einlagen wuchsen leicht auf 11,3 Mrd. Euro, wobei im Zuge steigender Zinsen viele Kunden Gelder umschichteten. Sichteinlagen verloren, Termineinlagen und Wertpapieranlagen gewannen an Attraktivität. So schrumpften die Sichteinlagen von 9,2 Mrd. auf 7,7 Mrd. Euro.

Volksbank Darmstadt Mainz
Kennzahlen nach HGB
in Mill. Euro20232022
Zinsüberschuss245,7224,0
Provisionsüberschuss83,681,1
Aufwand176,3160,0
Betriebsergebnis vor Bewertung149,4142,8
Risikovorsorge-11,6-44,2
Ergebnis vor Steuern122,997,8
Kredite11.20510.746
Einlagen11.29711.158
Cost-Income-Ratio (%)55,254,1
Bilanzsumme (Mrd.)14,614,2
Mitarbeiter (Zahl)1.5991.600

Zwar hätten sich die Zinsaufwendungen vervielfacht, sagte Martiné, doch alles in allem habe der Zinsanstieg starken Auftrieb verliehen: „Insgesamt profitieren wir von der Zinswende und werden auch in den nächsten Jahren weiter profitieren.“ Voraussetzung sei, dass die Zinsen weitgehend auf dem aktuellen Niveau oder leicht darunter lägen.

Höherer Provisionsüberschuss

Als zunehmend bedeutsam bezeichnete Abel den Provisionsüberschuss, der um 3% auf 83,6 Mill. Euro zulegte. Das Wachstum sei getragen worden von höheren Erträgen im Zahlungsverkehr und im Wertpapiergeschäft. Das Verbundgeschäft mit den Finanzpartnern wie der R+V Versicherung oder der Bausparkasse Schwäbisch Hall nahm hingegen etwas ab, was angesichts des Fusionsjahres und der Tatsache, dass der Rückgang an dieser Stelle im Zahlungsverkehr und Wertpapiergeschäft mehr als wettgemacht wurde, verschmerzbar sei. „Wir sind froh über dieses Provisionsergebnis der Bank im ersten Jahr“, sagte Abel.

Kostenseitig ging es 2023 um ein Zehntel aufwärts. Der starke Anstieg sei mit inflationsbedingt höheren Kosten, tariflichen Anpassungen der Gehälter sowie mit einmaligen Fusionskosten zu erklären, hieß es. Letztere bezifferte Martiné mit circa 3,2 Mill. Euro, von denen grob die Hälfte für die technische Fusion angefallen sei, die andere Hälfte für Rechts- und sonstige Beratungskosten.

7 Mill. Euro Zuschreibungen

Die Volksbank profitierte auch von Zuschreibungen auf im Eigenbestand gehaltenen Wertpapieren. Im Jahr 2022 waren im Zuge der rapiden Zinswende hohe Abschreibungen auf Zinspapiere angefallen. War aus diesem Grund 2022 noch ein Minus von gut 48 Mill. Euro angefallen, so wurden im vergangenen Jahr mehr als 7 Mill. Euro im Plus verbucht.

Umgekehrt verlief es bei der Kreditrisikovorsorge. Auflösungen in Höhe von 4 Mill. Euro im Vorjahr standen 2023 Zuführungen von knapp 19 Mill. Euro entgegen. Unter dem Strich betrug die Vorsorge für Kredite und Eigenanlagen mit gut 11 Mill. Euro aber nur noch ein Viertel des Vorjahreswerts. „Wir gehen davon aus, dass wir das gute Ergebnis von 2023 auch dieses Jahr wieder erreichen können“, sagte Martiné, auch wenn leicht rückläufige Zinsen zu erwarten seien. Es sei weiter mit Wachstum bei Krediten, Einlagen und im Wertpapiergeschäft zu rechnen.

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