Research

Warburg Bank sorgt sich um Markt für KMU-Analysen

Die Warburg Bank sorgt sich um die Visibilität kleiner und mittelgroßer Unternehmen in Deutschland (KMU) für Investoren. Den Trend, dass zunehmend Unternehmen vom Radar der Research-Anbieter verschwinden, halte er nicht für gut, sagte Matthias Rode,...

Warburg Bank sorgt sich um Markt für KMU-Analysen

Die Warburg Bank sorgt sich um die Visibilität kleiner und mittelgroßer Unternehmen in Deutschland (KMU) für Investoren. Den Trend, dass zunehmend Unternehmen vom Radar der Research-Anbieter verschwinden, halte er nicht für gut, sagte Matthias Rode, seit März 2019 als Head of Equities für das Aktiengeschäft der Hamburger Privatbank zuständig, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Das sei auch der Grund für eine Anpassung von Regelungen der EU-Finanzmarktrichtlinie Mifid II. Es habe sich gezeigt, dass nach dem neuen, seit 2018 geltenden Regime, das eine getrennte Bezahlung („Unbundling“) von Investmentanalysen und Handelsaufträgen vorsieht, immer weniger Coverage für Small & Mid Caps angeboten werde. „Ich könnte natürlich sagen, dass uns diese Entwicklung entgegenkommt, aber das ist natürlich kein Qualitätszeugnis für einen Kapitalmarkt“, so Rode.

Der Markt der Anbieter von KMU-Analysen befindet sich in einer Phase der Bereinigung. Im vergangenen Jahr zog sich das Bankhaus Lampe aus dem Geschäft zurück, die Deutsche Bank hat ihre Research-Aktivitäten eingeschränkt. Zugleich kündigte die Berenberg Bank unlängst den Aufbau eines Teams von bis zu 15 Analysten in Frankfurt für das Research von Small & Mid Caps in Deutschland an. Die Warburg Bank, die mit 23 Analysten aktuell gut 200 Werte abdeckt und sich bei der Bewertung kleiner und mittelgroßer Unternehmen in Deutschland als Marktführer betrachtet, sieht in einer Mifid-II-Überarbeitung durch die EU-Kommission ein positives Signal. „Es ist das erste Mal seit vielen Jahren, dass eine Regulierung im Sinne des Kapitalmarkts und auch im Sinne der Banken erleichtert oder zurückgenommen wird“, erklärte Rode. Noch sei aber unklar, wie die Durchführung im Endeffekt ausgestaltet werde: „Der Teufel steckt im Detail.“ Mit schnellen Veränderungen beim Research-Angebot sei auch nach einer Korrektur der Vorgaben nicht zu rechnen.

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