Immobilienmarkt

Wohnimmobilien auf Rekordkurs

Viele Wohnungsmieter in Deutschland werden in diesem Jahr neue Vermieter bekommen. Nach Einschätzung des Großmaklers Jones Lang LaSalle (JLL) ist das Geschäft mit Wohnimmobilien im laufenden Jahr auf Rekordkurs. Danach wechselten in der ersten...

Wohnimmobilien auf Rekordkurs

dpa-afx/BZ Frankfurt

Viele Wohnungsmieter in Deutschland werden in diesem Jahr neue Vermieter bekommen. Nach Einschätzung des Großmaklers Jones Lang LaSalle (JLL) ist das Geschäft mit Wohnimmobilien im laufenden Jahr auf Rekordkurs. Danach wechselten in der ersten Jahreshälfte bei größeren Transaktionen mit mindestens 10 Einheiten bereits 57300 Wohnungen den Besitzer. Das Transaktionsvolumen betrug 10,3 Mrd. Euro, was aber erst 48% des Volumens aus dem Gesamtjahr 2020 sind.

Vor allem das zweite Quartal habe deutlich über den Vergleichswerten aus dem Vorjahr gelegen, berichtete JLL am Dienstag in Frankfurt. „Und sollte die Übernahme der Deutsche Wohnen durch die Vonovia final über die Bühne gehen, wird 2021 ein exorbitantes Transaktionsvolumen zu bilanzieren sein“, erklärte JLL-Analyst Helge Scheunemann laut einer Mitteilung.

Als Käufer von Wohnungspaketen treten meist Vermögensverwalter, Spezialfonds und Versicherungen auf. Mit 29% sei der Anteil der ausländischen Investoren auf dem deutschen Immobilienmarkt im europäischen Vergleich (42%) noch gering. Als Gründe nennt JLL das stark regionalisierte und knappe Angebot sowie große regulatorische Unterschiede in den Regionen. Die politischen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der anstehenden Bundestagswahl sowie der hohe Anlagedruck bei potenziellen Käufern würden viele Eigentümer in der zweiten Jahreshälfte dazu bringen, ihre Wohnungen anzubieten.

Das Interesse seitens der Investoren ist laut BNP Paribas Real Estate ungebrochen groß. Der Real Estate Manager hat bundesweit Investitionen von knapp 9,9 Mrd. Euro in größere Wohnungsbestände ermittelt, wobei jedoch erst ab 30 Wohneinheiten gezählt wurde. Damit liege das Ergebnis zwar 16% niedriger als im Vorjahreszeitraum, da in diesem Jahr bislang aber noch kein vergleichbarer Mega-Deal registriert wurde, biete sich eher der zehnjährige Schnitt als Vergleichsmaßstab an, der um fast 14% übertroffen worden sei.