Versicherer

W&W erweist sich als wetterfest

Die Wüstenrot&Württembergische hat in den ersten neun Monaten 2021 deutlich besser verdient als im Vorjahr. Die Prognose eines Jahresgewinns von 280 bis 330 Mill. Euro wurde bestätigt.

W&W erweist sich als wetterfest

spe Stuttgart

 Die Finanzgruppe Wüstenrot & Württembergische (W&W) in Ludwigsburg sieht sich nach neun Monaten ihres Geschäftsjahres auf Kurs, ihre gesetzten Jahresziele zu erreichen. Wie W&W zum dritten Quartal mitteilte, erhöhte sich der Konzernüberschuss von Januar bis September um 39% auf 237 Mill. Euro. Das dritte Quartal war stark von den Schadenaufwendungen infolge der schweren Überflutungen in Teilen Deutschlands geprägt. Dem Konzern gelang es je­doch, die bilanziellen Auswirkungen der Katastrophe in Grenzen zu halten. 56% des Gewinns stammten aus der Schaden-/Unfallversicherung.

Belastungen verarbeitet

„Nicht zuletzt aufgrund unserer vorsichtigen Risikostrategie und der damit verzahnten Rückversicherungspolitik sind wir in der Lage, die Belastungen gut zu verarbeiten“, sagte dazu der Vorstandsvorsitzende der W&W, Jürgen Junker. In seinem Zwischenbericht zu den ersten neun Monaten 2021 beziffert der Konzern die Aufwendungen aus Elementarschäden auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag (brutto). Die Ergebnisauswirkung sei jedoch durch das Rückversicherungsprogramm der W&W begrenzt worden, heißt es weiter. Die Schadenquote (netto) stieg dadurch lediglich leicht auf 63,0 (i.V. 60,6)% an.

Starkes Neugeschäft

Die W&W-Gruppe konnte in den ersten neun Monaten trotz Corona-Einschränkungen teilweise sehr deutliche Zuwächse im Neugeschäft verbuchen. So kletterten in der Personenversicherung die Bruttobeiträge um 9,4% auf 1,9 Mrd. Euro, während die Schaden- und Unfallversicherung einen Anstieg der Bruttobeiträge um 6,6% auf 1,8 Mrd. Euro verzeichnete. Hier kam dem Konzern infolge des Lockdowns ein geringeres Verkehrsaufkommen zugute, das zu einer erneut niedrigen Nettoschadenquote führte.  Weiterhin schleppend verläuft dagegen das reine Bauspargeschäft, wo das Nettoneugeschäft um 3,7% auf 7,3 Mrd. Euro zurückging. Dagegen setzte sich bei der Baufinanzierung der Wachstumstrend fort. Dort legte das Neugeschäft, inklusive der Vermittlungen ins Fremdbuch, um 8,2% auf 5,4 Mrd. Euro zu. 

Vor diesem Hintergrund hält der Vorstand an seiner bisherigen Ergebnisprognose fest. Ungeachtet der Schadenbelastung aus den Unwettern geht die W&W-Gruppe für das Gesamtjahr 2021 weiterhin davon aus, die angepeilte Ergebnisspanne von 280 bis 330 Mill. Euro zu erreichen (2020: 211 Mill. Euro).

Vorstandschef Junker betonte, dass die Entwicklung des 2017 gegründeten Digitalversicherers Adam Riese, der mittlerweile 220000 Kunden zählt, im Berichtszeitraum weiterhin über den Erwartungen liege. Nach ihrem erfolgreichen Aufbau wurde Adam Riese als im Markt etablierte eigenständige Marke in den Vertrieb der Württembergische Versicherung AG und in das Geschäftsfeld Versichern integriert. Die weiteren digitalen Initiativen des Konzerns bleiben bei der W&W Brandpool gebündelt.

W&W
Konzernzahlen nach IFRs
in Mill. Euro30.9.2131.12.20
Finanzen nach Risikovorsorge 1 732,51 170,7
Nettobeiträge3 476,63 225,1
Versicherungs­leistung (netto)3 731,83 025,9
Verwaltungsauf­wendungen757,7745,5
Vorsteuerergebnis346,3267,8
Konzernüberschuss236,9170,4
Bilanzsumme (Mrd. Euro)75,476,5
Eigenkapital (Mrd. Euro)4,95,1
Mitarbeiter (Anzahl)7 4977 666
Börsenwert (12.11.2021)1,70 Mrd. Euro  
Börsen-Zeitung