Versicherungsbranche

W&W schätzt Flutschäden auf bis zu 400 Mill. Euro

Der Stuttgarter Finanzkonzern W&W verzeichnet durch die Unwetter im Juli Schäden in dreistelliger Millionenhöhe. Weil eine Rückversicherung greift, hält die Gruppe aber an ihrer Gewinnprognose fest.

W&W schätzt Flutschäden auf bis zu 400 Mill. Euro

jsc Frankfurt

Die Schäden aus Unwetter und Flut im Juli fallen beim Stuttgarter Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) mit einem dreistelligen Millionenbetrag an: Zwar sei das Ausmaß noch nicht exakt bezifferbar, da die Auswertung der Schäden noch laufe, doch zeichne sich ein Bruttoaufwand von bis zu 400 Mill. Euro ab, schreibt die Bauspar- und Versicherungsgruppe in ihrem Zwischenbericht für das erste Halbjahr. Da die Gruppe jedoch rückversichert sei, sinke die Belastung für W&W voraussichtlich auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Der Branchenverband GDV schätzt die Gesamtlast für die Assekuranz auf 4,5 bis 5,5 Mrd. Euro.

An der Gewinnprognose für das laufende Jahr, die der Konzern erst im Juni auf eine Spanne von 280 bis 330 Mill. Euro angehoben hatte, hält der Vorstand fest – sofern sich die Pandemie nicht erneut verschärft, Kapitalmärkte nicht einbrechen und unerwartete Schäden ausbleiben. Im ersten Halbjahr hatte die Gruppe 196 Mill. Euro Gewinn geschrieben und damit annähernd doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Freitag mitteilte.

Pandemie überwunden

Das Abflauen der Pandemie zeigt sich deutlich: Die Risikovorsorge fiel auf 8 Mill. Euro ab, nachdem in der ersten Hälfte 2020 noch 54 Mill. Euro verbucht worden waren. Die Summe entfiel damals vor allem auf die Bausparkasse Wüstenrot. Zudem prägen steigende Aktienkurse die Rechnung, so dass im ersten Halbjahr zum einen das Bewertungsergebnis als Teil des Finanzergebnisses auf 355 Mill. Euro von zuvor minus 438 Mill. Euro anschwoll, während der Konzern zum anderen mehr für die Rückstellung für fondsgebundene Versicherungen aufwendete, so dass die Leistungen aus Versicherungsverträgen insgesamt auf 2,64 Mrd. Euro von zuvor 2,00 Mrd. Euro stiegen.

Das Neugeschäft zog in allen Bereichen an: In der Baufinanzierung stieg es um 14% auf 3,62 Mrd. Euro, während Personenversicherungen einen Zuwachs von 12% auf 1,33 Mrd. Euro verzeichneten und Schaden- und Unfallversicherungen ein Plus von 7% auf 1,41 Mrd. Euro.

W&W
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr 
in Mill. Euro20212020
Finanzergebnis1323733

  Risikovorsorge

854
Nettobeiträge23612173
Versicherungsleistung26431995
Verwaltungsaufwand517516
Vorsteuerergebnis283164
Konzernüberschuss196107
Schadenquote (%)58,160,4
Bilanzsumme (Mrd.)75,176,3
Belegschaft (Anz.)75717583
Börsenwert (13.8.2021)1,79 Mrd. 
Börsen-Zeitung