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Zahlen der Deutschen Börse übertreffen Erwartungen

Die Deutsche Börse hat 2022 ihren Erlös und ihr Ebitda um jeweils 24 % auf 4,34 Mrd. und 2,53 Mrd. Euro gesteigert und damit ihre Compass-2023-Mittelfristziele ein Jahr früher als geplant erreicht.

Zahlen der Deutschen Börse übertreffen Erwartungen

ck Frankfurt

Die Deutsche Börse hat ihren Erlös und ihr Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) im abgelaufenen Jahr um jeweils 24% auf 4,34 Mrd. und 2,53 Mrd. Euro gesteigert. Wie der Marktbetreiber am Mittwoch nach Handelsschluss mitteilte, hat er damit die Mittelfristziele seiner Compass-2023-Strategie bereits ein Jahr früher als geplant erreicht. Das Nettoerlöswachstum gegenüber dem Basisjahr 2019 habe sich im Durchschnitt auf 14% pro Jahr belaufen, was die strategische Zielsetzung von durchschnittlich 10% pro Jahr deutlich übertroffen habe. Die Zahlen lagen auch etwas über den Markt­erwartungen. Laut dem Consensus Report der Deutschen Börse hatten Analysten den Erlös und das Ergebnis im Durchschnitt mit 4,29 Mrd. und 2,5 Mrd. Euro erwartet.

Das Unternehmen sieht sich auch für 2023 auf Wachstumskurs und rechnet mit einem Erlös von zwischen 4,5 und 4,7 Mrd. Euro und einem Ebitda von zwischen 2,6 und 2,8 Mrd. Euro. Den Anteilseignern wird eine von 3,20 auf 3,60 Euro angehobene Dividende vorgeschlagen.

Wachstum soll anhalten

„Auch im laufenden Jahr rechnen wir, trotz der erwarteten Abschwächung der Konjunktur, mit weiterem Wachstum unseres Geschäfts“, sagte der Vorstandsvorsitzende Theodor Weimer. „Die Kernsäule unserer Strategie wird dabei nach wie vor strukturelles Wachstum sein, ergänzt um M&A, wo strategisch und finanziell sinnvoll. Zudem erwarten wir in der neuen Ära der Geldpolitik weitere zyklische Impulse.“

Wie das Unternehmen erläuterte, was das Jahr 2022 stark von zyklischen Faktoren, d. h. von der hohen Marktvolatilität und den deutlich erhöhten Leitzinsen geprägt, durch die die Handelsaktivitäten und die Zinseinnahmen deutlich stiegen. So schoss das Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft im Vorjahresvergleich aufgrund der höheren Zinsen um 273% auf 532 Mill. Euro in die Höhe. Darüber hinaus zogen die Erlöse aus den Handelsumsätzen der Zinsderivate der Eurex um 30% auf 368 Mill. Euro an. Aber auch im Energiehandel der EEX stiegen die Volumina stark. So erhöhte sich der Erlösbeitrag des Gashandels um 62% auf 89 Mill. Euro. Der Gesamterlös des Segments Trading & Clearing verbesserte sich um 21% auf 2,19 Mrd. Euro.

Noch stärker, um 34% auf 1,12 Mrd. Euro, erhöhten sich die Erlöse des Segments Securities Services, vor allem dank der um 420% auf 260 Mill. Euro gestiegenen Nettozinserträge. Im Segment Data & Analytics erhöhte sich der Erlös um 35% auf 652 Mill. Euro, wozu u. a. das ESG-Geschäft mit einem Anstieg um 51% auf 239 Mill. Euro beitrug. Der Erlös des Fondsservice-Segments sank dagegen im Vorjahresvergleich um 2% auf 376 Mill. Euro.

Im vierten Quartal stiegen die Erlöse und das Ergebnis im Vorjahresvergleich um 25% auf 1,17 Mrd. bzw. um 21% auf 611 Mill. Euro. Die entsprechenden Konsenserwartungen hatten bei rund 1,12 Mrd. bzw. 591 Mill. Euro gelegen.