Donnerstag, 17.2.:

Wenn Airbus am Donnerstag kommender Woche ihre Bilanz 2021 der Öffentlichkeit vorstellt, dürfte das Interesse der Anleger sich vor allem auf den Ausblick der Konzernführung richten. CEO Guillaume Faury setzt alle Hebel in Bewegung, die Produktionsrate des Kassenschlagers A320neo deutlich zu erhöhen. Damit will der Franzose gewährleisten, dass der europäische Boeing-Rivale die Luftfahrtgesellschaft mit bestellten Flugzeugen dieses Typs rechtzeitig beliefern kann, um die einsetzende Erholung in der Branche zu unterstützen. In der Luftfahrtindustrie geht man davon aus, dass das Geschäft im Kurz- und Mittelstreckensegment die Folgen der Corona-Pandemie schneller hinter sich lässt als das Langstreckensegment.

Vor diesem Hintergrund werden die Investoren ihr Hauptaugenmerk voraussichtlich darauf richten, wie Airbus den Spagat zwischen Hochlauf der A320-Produktion, Kosteneinsparungen und angepeilten Umsatz- und Ergebnissteigerungen hinbekommen will. CFO Dominik Asam wird dazu Antworten liefern müssen, denn zugleich baut der Konzern seine Fertigungs- und Zulieferstrukturen an französischen und deutschen Standorten um. Da sind also mehrere Baustellen gleichzeitig zu bearbeiten. Guillaume zeigt sich zuversichtlich, die Herausforderungen zu meistern.

Für das zurückliegende Geschäftsjahr stellte die Konzernführung ein um Sondereffekte bereinigtes operatives Ergebnis (Ebit adjusted) von 4,5 Mrd. Euro in Aussicht nach 1,7 Mrd. Euro im Coronakrisenjahr 2020. Für Schwung sorgen die Auslieferungen. 2021 steigerte Airbus den Flugzeugabsatz auf 611 (566) Stück. Boeing lag mit 340 (157) Einheiten weit abgeschlagen dahinter.