Donnerstag, 26.8.:

In der Bilanzierung ist eine konservative Haltung eine Tugend: In der Krise haben verschiedene Institute die Kreditrisikovorsorge erheblich aufgestockt und den Gewinn somit belastet, ehe die wieder anziehende Konjunktur im laufenden Jahr teils sogar eine Auflösung der Kreditrisikovorsorge und steigende Gewinne ermöglicht hat. Im Falle der DekaBank wird sich mit Vorlage der Halbjahreszahlen am Donnerstag zeigen, inwiefern sich Kreditrisiken materialisiert haben. Das Wertpapierhaus der Sparkassen ist zwar gemessen an den Erträgen mehr Fondshaus als Bank, doch ausgerechnet in Krisensegmenten wie Flugzeuge und Einzelhandelsimmobilien ist es als Kreditinstitut aktiv. 162 Mill. Euro hat es im vergangenen Jahr für die Kreditrisikovorsorge aufgewendet. Die großen Landesbanken sind hier unterschiedlich vorgegangen: Im ersten Halbjahr hatte die BayernLB Positionen auflösen können, während die LBBW die Risikovorsorge im Vorjahresvergleich deutlich und die Helaba leicht gesenkt hat. Wie vorausschauend war die DekaBank?

Im Fondsgeschäft wird die Gruppe vom Börsen- und Absatzboom profitiert haben und absehbar über ein reges Sparplangeschäft sowie über steigende Fondsvolumina berichten. Allerdings wird sie voraussichtlich wie bereits angekündigt den Verlust eines milliardenschweren Spezialfondsmandats vermelden, so dass das Neugeschäft mager ausfiel.