Pflegeprodukte-Aktien

Berenberg favorisiert Estée Lauder

Im Pflegeprodukte-Sektor bietet Estée Lauder nach Meinung der Berenberg Bank eine Einstiegsgelegenheit. Auch Beiersdorf wird von dem Institut zum Kauf empfohlen.

Berenberg favorisiert Estée Lauder

ck Frankfurt

Der amerikanische Kosmetikkonzern Estée Lauder bietet nach Meinung der Berenberg Bank eine Kaufgelegenheit im Pflegeprodukte-Sektor. Das Institut empfiehlt die Aktie nach einem Kursverlust in diesem Jahr von 31% mit einem Kursziel von 355 Dollar zum Kauf. Am Mittwoch notierte der Titel bei 270,34 Dollar.

Die Underperformance des Wertes reflektiere die potenziellen Reduzierungen der Gewinnschätzungen in einem Rezessionsszenario, so die Bank, die zudem glaubt, dass die Befürchtungen über die Corona-Restriktionen in China überzogen sind. Eine hauseigene Umfrage unter 2000 chinesischen Frauen – mit einem Umsatzanteil von 36% weist Estée Lauder der Bank zufolge unter den von ihr beobachteten Titeln das höchste China-Exposure auf – deute darauf hin, dass die Nachfrage nach Schönheitsprodukten in dem Land mittel- bis langfristig weiter steigen werde und westliche Marken immer noch einen Vorsprung vor chinesischen bzw. regionalen Marken hätten. Potenzial sieht das Institut in einer vergleichsweise niedrigen Marktdurchdringung. Hautpflege sei mit Abstand das größte Produktsegment in dem Land. Dabei lägen die Hautpflegeumsätze in China auf Pro-Kopf-Basis rund 75% unter denjenigen in Japan und Südkorea. Ferner verweist die Bank auf steigende Marktanteile von Premiumprodukten. Das Markenportfolio von Estée Lauder bestehe ausschließlich aus hoch angesehenen Marken.

Auch wenn der China-Anteil von Beiersdorf nach Einschätzung der Bank mit 7% deutlich niedriger ist, wird auch diese Aktie zum Kauf empfohlen. Das Kursziel für den bei 94,78 Euro liegenden Titel liegt bei 110 Euro. Hier sieht das Institut Potenzial für positive Überraschungen. Nach einem starken Start ins Jahr mit einem organischen Umsatzwachstum von 10% implizierten die Konsensprognosen für die verbleibenden Quartale ein Umsatzwachstum von 4,5%. Nach Einschätzung der Bank könnten die Erlöse von Preiserhöhungen bzw. der Weitergabe von Rohstoffkosten, einer möglichen Erholung der Marke La Prairie sowie den Sonnenschutzprodukten nach ungünstigen Wetterverhältnissen im Vorjahr profitieren.

L’Oréal (China-Anteil 20%) wird mit einem Kursziel von 350 (derzeit 326,90) Euro lediglich zum Halten empfohlen. Zwar bedeute die breitere Produktpalette ein diversifizierteres Endmarkt-Exposure. Jedoch seien die fundamentalen Gegebenheiten in den anderen Kategorien nicht so attraktiv wie im Hautpflege- und Make-up-Bereich. Auch Procter & Gamble (P&G) wird zum Halten empfohlen. Das Kursziel für die bei 145,79 Dollar liegende Aktie lautet auf 145 Dollar.