Talfahrt

Chinas Tech-Aktien kriegen nächsten Dämpfer verpasst

Nach einer Feiertagspause im Hongkonger Handel am Montag setzte sich die Baissestimmung bei Tech-Aktien am Dienstag vehement fort.

Chinas Tech-Aktien kriegen nächsten Dämpfer verpasst

nh Schanghai

Chinas Tech-Aktien machen da weiter, wo sie vergangene Woche aufgehört haben, nämlich unter dem Eindruck einer heftigen Vertrauenskrise weiter an Boden zu verlieren. Nach einer Feiertagspause im Hongkonger Handel am Montag setzte sich die Baissestimmung am Dienstag vehement fort. Dabei reagierten die Titel der führenden Internet-Unternehmen einerseits empfindlich auf den globalen Sell-off-Trend bei Technologiewerten, andererseits aber auch auf hausgemachte Belastungsfaktoren. Der Hang Seng Tech rutschte im Vormittagshandel um bis zu 7% ab und schloss mit einem Minus von 3,2%. Die jüngste Talfahrt bringt das Barometer wieder nahe an das zur Märzmitte verbuchte Allzeittief.

Besonders hart getroffen wurden die führenden E-Commerce-Betreiber , die angesichts weiter verschärfter Lockdown-Maßnahmen in chinesischen Großstädten davon ausgehen müssen, dass das Konsumklima weiter abbröckelt und ihre Dienste von Mobilitätsrestriktionen behindert werden. Die Alibaba-Aktie rutschte um knapp 5% ab, nachdem sie am Freitag bereits 6,6% abgegeben hatte. Noch heftiger stellt sich der Abverkauf beim Rivalen JD.com dar. Die Titel des zweitgrößten chinesischen Onlinehändlers brachen am Dienstag um 8,2% ein, nachdem sie am Freitag schon über 6% eingebüßt hatten.

Auch bei anderen Marktriesen aus dem chinesischen Techsektor sieht man eine weitere Sentiment-Verschlechterung. So gaben die Aktien der Internetdienstleister Tencent und Meituan am Dienstag um 2,2% beziehungsweise 3,3% nach, während Entertainmentplattformen wie Bilibili und Kuaishou rund 5% verloren. Hier belastet vor allem die Wahrnehmung, dass die chinesische Regulierungskampagne im Tech-Sektor trotz zahlreicher anderslautender Versprechen von Regierungsvertretern noch lange nicht beendet zu sein scheint. Als jüngstes Warnbeispiel gilt eine neue Auflage der Regierung, mit der Jugendlichen das Abhalten von Livestreaming-Sendungen auf Videoplattformen verboten werden soll.

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