Märkte am Mittag

Bayer auf tieferen Niveaus gefragt

Bayer konnten die Anfangsverluste beim Börsenstart im Verlauf schnell wieder aufholen und liegen am Mittag im Plus. Auch Adidas sind sehr gefragt. Die vom Ifo-Institut gemessene schlechte Stimmung in den deutschen Unternehmen hat bisher keinen Niederschlag am Aktien- und Rentenmarkt gefunden.

Bayer auf tieferen Niveaus gefragt

Die Bayer-Aktie liegt nach Kursverlusten im frühen Handel nun zur Mittagszeit des europäischen Handels in der Gewinnzone. Aktuell notiert der Wert mit 52 Euro mit 1,2% im Plus. Wenig Bewegung gibt es dagegen auf Gesamtmarktebene. Der deutsche Leitindex Dax bewegt sich aktuell mit 0,1% im Plus bei 16.208 Zählern. Der Euro Stoxx 50 Index liegt ebenfalls leicht im Plus mit 0,2% bei einem Stand von 4.393 Punkten.

Am Vorabend nach Börsenschluss hatte der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer , der seinen Gewinnausblick wegen des Preisverfalls des Herbizids Glyphosat senkte, die Anleger negativ überrascht. Doch das wurde am Dienstag dann schnell wieder abgeschüttelt. Am Vorabend legte auch Adidas Eckdaten für das zweite Quartal vor und wurde für das Gesamtjahr etwas optimistischer. Adidas gehörte am Montag bereits zu den besten Dax-Werten und ist mit plus 37% 2023 gemeinsam mit Rheinmetall bisherige Jahresgewinner. Zur Mittagszeit klettern Adidas um 6% auf 185 Euro.

Negative Signale von der Konjunktur hinterlassen an den Märkten offenkundig keine Spuren. Vorgelegt wurde der Ifo-Index. Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft trübte sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte erneut ein. Das Barometer für das Geschäftsklima ging im Juli auf 87,3 Punkte von 88,6 Zählern im Vormonat zurück. Das ist nun der dritte Rückgang in Folge, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Umfrage unter rund 9.000 Führungskräften mitteilte. Von Reuters befragte Fachleute hatten lediglich mit einem Rückgang auf 88,0 Punkte gerechnet. “Die Lage der deutschen Wirtschaft verdüstert sich”, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Unternehmen waren insbesondere mit den laufenden Geschäften merklich unzufriedener. Auch die Erwartungen gaben erneut nach. Die zehnjährige Bundrendite lag zur Mittagszeit nur unwesentlich höher als am Vorabend, nämlich bei 2,42% nach 2,39%. Anleger an den Zinsmärkten stellen sich ohnehin seit längerer Zeit auf eine wirtschaftlich deutlich konjunkturelle Flaute ein, die auch die Zentralbanken zum Handeln in Form von Zinssenkungen veranlassen könnte.

Die Zurückhaltung der Anleger und damit auch die fehlende Reaktion auf die Info-Zahlen hat auch die Gründe EZB-Sitzung sowie nahende Sommerpause. In dieser Woche findet die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) zum letzten Mal vor der Sommerpause statt. Anleger erhoffen sich wertvolle Hinweise auf die weitere Gangart ab September. Ausgedünnt ist der Handel dieser Tage auch deshalb, weil sich weite Anlegerkreise bereits in den Sommerurlaub verabschiedet haben.

“Wir gehen davon aus, dass die EZB auf der kommenden Sitzung den Leitzins um 25 BP auf 3,75 Prozent erhöht, wie allgemein erwartet wird. Aufgrund der Unsicherheit im Zusammenhang mit der zeitlichen Verzögerung bei der Übertragung von geldpolitischen Impulsen und der umfangreichen Datenerhebung im Sommer ist es wahrscheinlich, dass der EZB-Rat seine Abhängigkeit von aktuellen Daten erhöhen wird, und sich vorab nicht festlegen wird, bevor er seine September-Sitzung abhält”, heißt es mit Blick auf das am Donnerstag anstehende Treffen der europäischen Währungshüter bei dem Vermögensverwalter Axa Investment Managers (IM). “Wir gehen jedoch davon aus, dass der hawkishe Ton der EZB im Großen und Ganzen unverändert bleiben wird, was mit unserem Basisszenario einer letzten Anhebung um 25 BP auf vier Prozent im September übereinstimmt”, so die Experten von Axa IM weiter.