Goldman setzt auf Rohstoffe

US-Haus rechnet mit stark steigenden Preisen - Öl 2021 bei 59 Dollar erwartet

Goldman setzt auf Rohstoffe

Goldman Sachs geht davon aus, dass die Rohstoffpreise in den kommenden zwölf Monaten deutlich zulegen werden, und rät zur Übergewichtung. Auf Indexebene prognostiziert das US-Institut einen Ertrag von 28 %. Es verweist unter anderem auf einen Abbau der Lagerbestände auf breiter Front.ck Frankfurt – Goldman Sachs ist für die Aussichten der Rohstoffpreise optimistisch. Das US-Institut prognostiziert für die kommenden zwölf Monate einen Ertrag auf Indexebene (S&P GSCI) von 28 % und rät weiter zur Übergewichtung. Seit dem August hätten sich die Rohstoffpreise zumeist in einer Seitwärtsspanne bewegt, beeinflusst zum einen von einem längerfristigen bullischen Ausblick für das Jahr 2021 und zum anderen von kurzfristigen Sorgen über den Zeitpunkt der Verfügbarkeit eines Coronaimpfstoffes und steigenden Covid-Fällen in Europa und im Mittleren Westen der USA. Es sei jedoch zu betonen, dass sich nahezu sämtliche Rohstoffmärkte in einem Defizit befänden oder sich darauf zubewegten. Bei allen Rohstoffen mit Ausnahme von Kakao, Kaffee und Eisenerz gingen die Lagerbestände zurück. Struktureller BullenmarktNormalerweise gebe es Defizite in einer derartigen Breite nur in spätzyklischen Phasen, was das einzigartige Umfeld zeige, in dem sich die Märkte befänden. Da die Lagerbestände so früh im Zyklus zurückgingen, zeichne sich ein struktureller Bullenmarkt für Rohstoffe im Jahr 2021 ab. Dieser werde von drei Hauptfaktoren getrieben: einer strukturellen Unterinvestition in der Old Economy, einer wirtschaftspolitisch getriebenen Nachfrage und makroökonomischen Rückenwinden durch einen sich abschwächenden Dollar und zunehmende Inflationsrisiken. Diese drei Faktoren seien durch die Pandemie und die sich anschließende weltweite wirtschaftspolitische Reaktion darauf verstärkt worden. Selbst wenn sich die Nachfrage in den kommenden Wochen aufgrund der sich durch den Winter verschärfenden Pandemie abschwäche, würden sich die Märkte weiterhin wieder auf ein Gleichgewicht zubewegen und damit einen Kollaps der Nachfrage verhindern. Da die Öllagerbestände immer noch hoch seien, würden die Ölpreise wahrscheinlich nach dem Winter steigen. Für Rohstoffe außerhalb des Energiebereiches bestehe jedoch unmittelbares Aufwärtspotenzial, weil sich die Bestände stärker als erwartet abgebaut hätten, getrieben von chinesischer Nachfrage und abträglichen Wetterereignissen.Im kommenden Jahr werden sich nach Einschätzung von Goldman Sachs unter den bedeutenden Rohstoffen vor allem die Ölpreise befestigen. Das Institut rechnet mit einem Anstieg um rund 35 % auf 59,40 Dollar. Unter den wichtigen Industriemetallen ist die Bank vor allem für den Kupferpreis zuversichtlich, dem sie einen Anstieg um 20,5 % zutraut. Der Goldpreis wird nach ihrer Meinung um 25 % zulegen.