Fondsmanagerumfrage

Internationale Fondsmanager werden optimistischer

Internationale Fondsmanager werden gemäß einer Umfrage der Bank of America wieder optimistischer. Die Angst vor der Rezession schwindet, Aktien werden stärker übergewichtet.

Internationale Fondsmanager werden optimistischer

Institutionelle werden zuversichtlicher

Angst vor der Rezession schwindet – Mittel wandern wieder stärker in Aktien

ku Frankfurt

Internationale Fondsmanager sind wieder deutlich zuversichtlicher, was die weltweiten Konjunkturaussichten betrifft. Dementsprechend hat auch die Risikobereitschaft der Investoren zugenommen. Dies ist der jüngsten Umfrage unter institutionellen Investoren zu entnehmen, die monatlich von der Bank of America durchgeführt wird. An der Umfrage haben sich 226 Fondsmanager beteiligt, die ein Vermögen von 572 Mrd. Dollar verwalten.

Zwar rechnet aktuell immer noch eine knappe Mehrheit der Teilnehmer der Umfrage mit einer Verschlechterung der globalen Konjunktur, gleichwohl handelt es sich um die positivste Einschätzung der weltweiten konjunkturellen Lage seit Januar 2022. Ein von der Bank of America berechneter breiter Indikator für die Stimmungslage der Fondsmanager, in den Cash-Quoten, Aktien-Allokation und die Erwartungen hinsichtlich der Konjunktur eingehen, zeigt ebenfalls so viel Optimismus an wie seit Anfang 2022 nicht mehr. Zwei Drittel der befragten Investoren halten es für unwahrscheinlich, dass es binnen zwölf Monaten zu einer weltweiten Rezession kommt. Für 62% der Investoren ist eine sanfte Landung der Konjunktur das realistische Szenario.

Dementsprechend werden auch die Erwartungen für die Gewinnentwicklung der Unternehmen optimistischer. Netto 7% der Befragten gehen von steigenden Unternehmensgewinnen aus. Netto 28% geben an, in Aktien übergewichtet zu sein. Dies ist der höchste Anteil seit Februar 2022.

Derzeit werden 4,4% der Mittel unter Verwaltung als Cash gehalten, ein minimaler Anstieg gegenüber dem Vormonatswert von 4,2%. Nach Einschätzung der Analysten der Bank of America generiert ein möglicher Anstieg der Cash-Quoten über 5% ein Contrarian-Kaufsignal für Aktien und ein Absinken unter 4% ein Verkaufssignal. Was die größten Risiken für die Märkte betrifft, so wird an erster Stelle die Gefahr einer höheren Inflation von 32% der Teilnehmer erwähnt. Die Geopolitik stellt für 21% den größten Sorgenfaktor dar und für 16% eine mögliche harte Landung der weltweiten Konjunktur. Indes rechnet nur noch ein kleinerer Teil der Investoren mit einem Rückgang der Renditen am Bondmarkt. Aktuell sind dies nur noch netto 40%, was den niedrigsten Wert seit einem Jahr darstellt. Im Dezember 2023 waren noch netto 62% von einem Absinken der Renditen ausgegangen. Verwerfungen an den Kreditmärkten werden nur noch von 11% als die größte Gefahr genannt. Sollte es dennoch dazu kommen, gilt der amerikanische Markt für gewerblich genutzte Immobilien als der wahrscheinlichste auslösende Faktor.

Auf die Frage, wo sich derzeit zu viele Investoren tummeln und somit die Gefahr von Übertreibungen besteht, wird mit 58% der Antworten die Long-Position auf die großen amerikanischen Technologieaktien, die „Magnificient 7“, genannt, gefolgt vom Shorten des chinesischen Aktienmarktes. 40% der Teilnehmer sind der Meinung, dass es bei den Aktien mit Bezug zu künstlicher Intelligenz bereits eine Überbewertungsblase gibt, 45% sind allerdings nicht dieser Ansicht.

Auffällig ist aktuell im Vergleich zum Vormonat eine Rotation in Aktien aus den Emerging Markets sowie in die Eurozone. Für diese Titel gibt es die ausgeprägteste Übergewichtung seit Mai vergangenen Jahres. Insgesamt werden Bereiche wie Healthcare und Technologie sowie Dividendentitel aus Japan bevorzugt, hingegen werden Aktien aus Großbritannien sowie aus den Reihen der Versorger, dem Immobiliensektor und dem Bereich Grundstoffe gemieden. Zieht man den langfristigen Vergleich heran, so werden derzeit gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre Anleihen, US-Aktien sowie Telekommunikation und Technologie übergewichtet. Eine knappe Mehrheit geht davon aus, dass Small Caps die Large Caps abhängen werden.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.