Bondmarkt

Renditen der Gilts steigen nach Zinsbeschluss

Die Renditen der britischen Staatsanleihen sind nach dem Zinsentscheid der Bank of England gestiegen. Sie hob den Leitzins deutlich an. Auch die Bundrenditen zogen an.

Renditen der Gilts steigen nach Zinsbeschluss

kjo Frankfurt

Die Renditen der britischen Staatsanleihen (Gilts) sind nach dem jüngsten Zinsbeschluss der heimischen Notenbank deutlich gestiegen. Nach 3,40% am Vortag ging es bei der zehnjährigen Gilt-Rendite bis auf 3,55% nach oben. Dann beruhigte sich die Situation wieder etwas, die Akteure griffen auf den niedrigeren Kursniveaus der britischen Staatspapiere wieder zu. Im späten europäischen Handel lagen die Sätze dann bei 3,46% im zehnjährigen Laufzeitenbereich.

Die Bank of England (BoE) stemmt sich mit dem größten Zinsschritt seit Jahrzehnten gegen die immer weiter ausufernde Inflation im Vereinigten Königreich. Die Währungshüter hoben den geldpolitischen Schlüsselsatz am Donnerstag um 0,75 Prozentpunkte auf nun 3% an. Es war die kräftigste Anhebung seit dem Jahr 1989. Die EZB und die US-Notenbank haben zuletzt mehrfach dieses außergewöhnliche Maß beim Zinsschritt genutzt, um dem Preisauftrieb Einhalt zu gebieten. Die Währungshüter in London reagierten mit der kräftigen Anhebung auf die hohe Teuerung auf der Insel, die zuletzt bei 10,1% lag. Sie signalisierten, dass weitere Zinsschritte nötig würden. Im August und auch im September hatte die BoE die Zinsen noch um jeweils 0,50 Prozentpunkte hochgesetzt. An den Finanzmärkten war nun fest mit dem Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten gerechnet worden.

Auch im Bereich der Bundesanleihen kam es zu Renditesteigerungen. Die zehnjährige Bundrendite kletterte auf ein Tageshoch von 2,30% nach 2,14% am Vortag. Später kam es aber auch hier zur Beruhigung, so dass die Rendite der zehnjährigen Bundestitel bis zum Abend wieder auf 2,23% zurückkam. Im Blick hatten die Anleger die Briten, aber auch EZB-Chefin Christine Lagarde. Sie erklärte auf einer Konferenz in Riga, dass die Zinsentscheidungen der Fed keine Richtschnur für die Geldpolitik in der Eurozone seien.

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