Repo-Satz springt auf Rekord

Knappe Dollars - New Yorker Fed interveniert

Repo-Satz springt auf Rekord

dm Frankfurt – Im US-Geldmarkt ist es zu einer saisonal untypischen Anspannung gekommen. Am Dienstag hat der Übernacht-Repo-Satz für General Collateral (hochliquide Sicherheiten wie Staatsanleihen) laut Bloomberg bis zu 8,52 % erreicht und damit ein Rekordniveau, bevor der Satz dann wieder auf 2 % fiel, nachdem die New Yorker Fed ihrerseits ein Repo-Geschäft im Volumen von 75 Mrd. Dollar angeboten hatte. Bereits am Montag war der Satz zeitweise auf über 4 % gestiegen. Üblicherweise liegt der Satz nicht über der oberen Spanne der Fed Funds Rate, die derzeit von der US-Notenbank Fed auf 2 bis 2,25 % gesetzt wurde und heute voraussichtlich um 25 Basispunkte gesenkt werden dürfte. Als Grund für den enormen Anstieg der Repo-Sätze wird ein hohes Angebot an US-Treasuries von 78 Mrd. Dollar in der vergangenen Woche sowie Cash-Abflüsse bei Unternehmen im Zusammenhang mit der Begleichung von Steuern vermutet. Auch wenn viele Beobachter den Anstieg nur als kurzfristigen Effekt betrachten und kein Systemrisiko sehen, spricht der Zeitpunkt abseits eines aufsichtsrechtlich relevanten Bilanzstichtags dafür, dass der US-Notenbank womöglich die Kontrolle über den Refinanzierungsmarkt entglitten ist, da zu wenig Liquidität im System vorhanden ist.