ROHSTOFFE

Zuckerpreis fällt auf Zehnjahrestief

Gute Ernten in Brasilien, Indien und der EU erwartet

Zuckerpreis fällt auf Zehnjahrestief

ku Frankfurt – Der Preis für weißen Zucker ist am Dienstag in London auf ein Zehnjahrestief gefallen. Die Notierung gab bis auf 303,40 Dollar je Tonne nach. Händler rechnen mit anhaltenden Rückgängen, da mit weiteren spekulativen Verkäufen zu rechnen sei. Marktteilnehmer gehen von großen Ernten in der Europäischen Union (EU), Brasilien sowie Indien aus. In Indien hat es zuletzt in den Zuckeranbauregionen weitere Regenfälle gegeben, was Analysten veranlasst hat, ihre Prognosen für die Ernte in dem Land noch einmal nach oben anzuheben. Auch in Brasilien wird mit einer umfangreichen Ernte gerechnet. Am Markt hieß es auch, dass der Verfall der Landeswährungen Rupie und Real beim Rückgang des Zuckerpreises eine Rolle spiele. Der Preis von Rohzucker war am Dienstag mit 10,10 US-Cent je Pfund unverändert. Am Montag war er bis auf 9,98 Cent gefallen, damit auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren.Der Preis der Kaffeesorte Arabica ist am Dienstag leicht um 0,2 % auf 101,15 US-Cent je Pfund geklettert. Am Montag war er auf ein Zwölfjahrestief von 100,95 Cent gefallen. Händler verweisen zum einen auf den derzeit niedrigen Real-Kurs, zum anderen auf die Erwartung einer sehr guten Ernte in Brasilien.Am Chicago Board of Trade hat der Weizenpreis weiter nachgegeben. Er büßte im frühen Handel 1,2 % auf 5,5575 Dollar je Scheffel ein. Am Vortag war bereits ein Rückgang um 3 % zu beobachten. Hintergrund sind Spekulationen über mögliche Exportbeschränkungen des weltgrößten Weizenproduzenten Russland. Die Aussicht auf derartige Restriktionen könnte russische Produzenten dazu bewegen, vorab größere Weizenmengen zu exportieren, was den Preis weiter drücken würde. Das russische Landwirtschaftsministerium betont aber, es werde keine Exportbeschränkungen geben.Der Brent-Ölpreis ist am Dienstag leicht um 0,9 % auf 72,89 Dollar je Barrel gestiegen. Händler verwiesen auf die Iran-Sanktionen.