Kreditgenossen

Altmüller führt Verbands­rat vom BVR

Nach dem Tod von Veit Luxem rückt Wolfgang Altmüller an die Spitze des BVR-Verbandsrats. Der 56-Jährige hatte zuvor in Rosenheim eine große Genossenschaftsbank geschmiedet und schon im bayerischen Verband seine Position gefestigt.

Altmüller führt Verbands­rat vom BVR

Von Jan Schrader, Frankfurt

Nach dem Tod des Verbandsrats­vorsitzenden Veit Luxem im Oktober hat der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) einen Nachfolger ge­funden: Wolfgang Altmüller (56), derzeit Chef der Volksbank und Raiffeisenbank in Rosenheim, übernimmt die Rolle, wie der BVR am Mittwoch mitteilte. Der rund 50-köpfige Verbandsrat wählte den Volksbanker aus Bayern einstimmig in das neue Amt. In einem weiteren Schritt wird sich das Gremium Anfang 2023 neu konstituieren und dann formal einen Vorsitzenden bis Ende 2025 wählen. Altmüller gehört dem Rat bereits seit 2011 an. Als Leiter des Gremiums wird er wie sein Vorgänger automatisch auch den kleineren Verwaltungsrat führen, der sich aus Mitgliedern des Rats zusammensetzt.

„Traurige Pflicht“

Der BVR bezeichnet die Wahl nach dem Tod von Luxem als „traurige Pflicht“. Der Bankchef, der im Oktober im Alter von 62 verstorben war, hatte in seiner Amtszeit seit 2015 eine Weiterentwicklung der Institutssicherung sowie eine Digitalisierungsoffensive begleitet, hält der BVR fest. Als oberster Repräsentant der Genossenschaftsbanken habe er es „in herausragender Weise“ verstanden, die Interessen der Institute zu artikulieren.

Altmüller hatte seine Position im Lager der Genossenschaftsbanken stetig gefestigt. So trieb er mehrere Fusionen voran und steht mit der „Meine Volksbank Raiffeisenbank“ in Rosenheim mit einer Bilanzsumme von 10,8 Mrd. Euro per Ende 2021 bundesweit auf dem zehnten Platz. Beim Sturz von Jürgen Gros, der Ende vergangenen Jahres die Führung des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB) abrupt aufgeben musste, kam Altmüller als Leiter des Verbandsrats in München eine entscheidende Rolle zu. Seine Kandidatur für die Spitze des Beirats im Bund kommt nicht überraschend.

Luxem wiederum führte mit der Volksbank Mönchengladbach ein mittelgroßes Institut. Das Haus stand zur Jahreswende mit einer Bilanzsumme von 2,7 Mrd. Euro auf Rang 99 in der Genossenschaftsfamilie. Als Luxem vor rund sieben Jahren an die Spitze des Verbandsrats aufrückte, war er noch Chef der Volksbank Erkelenz, die später von den Mönchengladbachern übernommen wurde.

Die Familie tagt

Der Verbandsrat ist formal das zweithöchste repräsentative Organ im BVR nach der Mitgliederversammlung. Er legt allgemeine Richtlinien für die Verbandstätigkeit fest, bezieht grundsätzlich Stellung oder bestimmt die strategische Ausrichtung der Gruppe.

In dem Gremium sind wesentliche Führungskräfte der Finanzgruppe versammelt. Dazu zählen die Spitzen von Genossenschaftsbanken, etwa Peter Hanker (Volksbank Mittelhessen), Uwe Abel (Mainzer Volksbank) oder Peter Güllmann (Bank im Bistum Essen), sowie die Führungskräfte zentraler Adressen, zum Beispiel Cornelius Riese (DZ Bank), Norbert Rollinger (R+V), Hans Joachim Reinke (Union Investment), Reinhard Klein (Schwäbisch Hall) und Martin Beyer (Atruvia), oder auch Verbandsvertreter wie Ingmar Rega (Genossenschaftsverband), Florian Rentsch (Sparda-Banken) und Dieter Jurgeit (PSD Banken).

Frauen sind in dem Gremium rar. Eine Ausnahme bildet Yvonne Zimmermann von der Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG).

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.