Bundesbank attestiert weiter zu hohe Immobilienpreise

Übertreibungen von bis zu 30 Prozent in Städten

Bundesbank attestiert weiter zu hohe Immobilienpreise

ms Frankfurt – Trotz einer spürbar geringeren Preisdynamik im Jahr 2019 sieht die Bundesbank nach wie vor enorme Preisübertreibungen auf den Wohnungsbaumärkten in deutschen Städten. Das geht aus der jährlichen Analyse der Notenbank zu den Preisen für Wohnimmobilien hervor, die sich im gestern veröffentlichten Monatsbericht findet. Die Preise lägen deutlich höher, als es fundamental gerechtfertigt sei.Die Immobilienmärkte in Deutschland boomen seit Jahren und vor allem in Großstädten haben sich Wohnimmobilien extrem verteuert. Das hat Sorgen vor einer Immobilienblase geschürt, aber auch zu gesellschaftlichen Diskussionen geführt, weil sicher immer weniger Deutsche Wohneigentum leisten können oder sie über zu hohe Mieten klagen.Laut Bundesbank hat sich der breit angelegte Preisanstieg bei Wohnimmobilien im vergangenen Jahr fortgesetzt – allerdings “in etwas abgeschwächter Form”. Die Nachfrage nach Wohnraum habe sich etwas beruhigt, während das Angebot unverändert ausgebaut worden sei. Gesamtwirtschaftlich hätten die Preise für Wohnimmobilien “weiterhin im Großen und Ganzen im Einklang mit den angebots- und nachfrageseitigen Bestimmungsfaktoren” gestanden, so die Bundesbank.Anders sei die Situation in den Städten: Zwar habe sich vor allem dort die Preisdynamik “spürbar” verringert und das “über alle Segmente hinweg”. Dennoch hätten die Preise erneut dasjenige Niveau übertroffen, das durch soziodemografische und wirtschaftliche Fundamentalfaktoren angezeigt sei. “Aktuellen Schätzergebnissen zufolge lagen die Preisabweichungen nach oben in den Städten zwischen 15 % und 30 %”, so die Analyse. Und auch andere Indikatoren wiesen auf “nach wie vor markante Preisübertreibungen” hin.