Energiepreise

Bundes­regierung bringt Abwehrschirm auf den Weg

Die Bundesregierung will Unternehmen und privaten Haushalten mit dem 200 Mrd. Euro schweren Abwehrschirm gegen die sprunghaft gestiegenen Energiepreise Planungssicherheit geben. Hilfen daraus seien bis Mitte 2024 möglich, heißt es in einem Entwurf...

Bundes­regierung bringt Abwehrschirm auf den Weg

Reuters Berlin

Die Bundesregierung will Unternehmen und privaten Haushalten mit dem 200 Mrd. Euro schweren Abwehrschirm gegen die sprunghaft gestiegenen Energiepreise Planungssicherheit geben. Hilfen daraus seien bis Mitte 2024 möglich, heißt es in einem Entwurf zur Änderung des Stabilisierungsfondsgesetzes, den die Bundestagsfraktionen der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP einbringen sollen. Mit der Novelle soll der in der Corona­virus-Pandemie geschaffene Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) reaktiviert und befüllt werden.

Noch in diesem Jahr sollen 200 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt werden, damit der WSF Unternehmen und Bürgern helfen kann. Damit sollen eine Strom- und Gaspreisbremse finanziert werden, außerdem Hilfen für in Schieflage geratene Unternehmen und große Gasimporteure. Ansonsten drohten Insolvenzen, ein massiver Kaufkraftverlust der Bevölkerung und eine Abwärtsspirale in der Wirtschaft.

Die 200 Mrd. Euro sollen dem Papier zufolge über zusätzliche Kredite finanziert werden. „Eine Umpriorisierung von bestehenden Maßnahmen im Bundeshaushalt ist angesichts der weiterhin notwendigen anderweitigen Maßnahmen zur Abmilderung der Folgen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskrieges nicht möglich.“ Die WSF-Mittel sollen nur zweckgebunden eingesetzt werden. „Eine Umwidmung der Mittel für andere Zwecke im Bundeshaushalt ist nicht möglich.“

Wie sich die 200 Mrd. Euro konkret auf einzelne Maßnahmen aufteilen sollen, ist noch unklar. Der Gesetzesänderung soll ein Wirtschaftsplan beigefügt werden. Für die Stabilisierung großer Gasimporteure sind dabei vorläufig bis zu 50 Mrd. Euro vorgesehen. Die anderen Posten sind noch offen. Der Entwurf für die Gesetzesänderung wird derzeit noch in der Bundesregierung abgestimmt. Grünes Licht vom Kabinett soll es Insidern zufolge aber bereits am Montag geben. Das parlamentarische Verfahren solle dann noch im Oktober abgeschlossen werden mit Beschlüssen von Bundestag und Bundesrat.